Große "Heute"-Umfrage enthüllt

Jeder Dritte will Gehaltsplus über der Inflationsrate

Das Feilschen beginnt: Um wie viel sollen die Gehälter 2026 steigen? Die Menschen wären jedenfalls mit einem Plus unter der Inflation nicht zufrieden.
Robert Zwickelsdorfer
15.09.2025, 05:30
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Im Herbst starten in den verschiedenen Branchen traditionell die Kollektivvertragsverhandlungen zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft. "Unique Research" hat für "Heute" 500 Österreicher ab 16 Jahren (maximale Schwankungsbreite ±4,4 Prozent) befragt, wie hoch das Plus ausfallen soll. Das sind die spannenden Ergebnisse:

Jeder Fünfte gibt sich bescheiden

Immerhin 22 Prozent der Befragten sprechen sich für einen Abschluss unter der Teuerung aus, acht Prozent sind sogar für eine Einigung "deutlich" darunter. 34 Prozent halten eine Erhöhung genau um die Inflationsrate für eine wirtschaftlich verträgliche und sinnvolle Lösung.

Jeder Dritte will mehr

Für ein Plus über der Teuerung sind 33 Prozent, 15 Prozent wollen sogar eine "deutliche" Erhöhung.

Schwarz-pinke Achse

Interessant ist ein Blick auf die unterschiedlichen Parteianhänger. Demnach finden Erhöhungen unter der Inflationsrate bei Wählern von ÖVP und Neos den größten Anklang. Wenig von einem solchen geringen Teuerungsausgleich halten dagegen Fans von SPÖ, FPÖ und Grünen.

Relative Mehrheiten für Abgeltung in Höhe der Inflation

In allen fünf Gruppen ist der Anteil jener, die sich mit einer Gehaltserhöhung in Höhe der Inflationsrate abfinden, am höchsten. Bei FPÖ-Wählern hält er sich mit 35 Prozent mit jenen die Waage, die für einen Abschluss über der Teuerung plädieren.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Sieht man sich die Ergebnisse nach Bevölkerungsgruppen an, zeigen sich ebenfalls teils deutliche Unterschiede – zum Beispiel zwischen Männern und Frauen. Denn während 30 Prozent der männlichen Befragten einen Abschluss unter der Inflationsrate als sinnvoll erachten, sind es bei weiblichen Befragten mit 15 Prozent nur halb so viele.

Ältere halten bescheidenere Abschlüsse für wirtschaftlich sinnvoll

Mit zunehmendem Alter steigt – wenig überraschend – auch die Zustimmung zu bescheideneren Abschlüssen. 16- bis 29-Jährige plädieren zu 22 Prozent für diese, bei 30- bis 59-Jährigen sind es mit 21 Prozent fast exakt genauso viele. Bei Befragten ab 60 Jahren dagegen sind 25 Prozent für Bescheidenheit bei den Gehaltsverhandlungen.

Wenig Unterschiede zwischen Bildungsschichten

Relativ gering sind die Unterschiede dagegen zwischen Personen mit Matura und jenen ohne, wobei formal höher Gebildete Abschlüsse in Höhe der Inflationsrate mit 29 Prozent deutlich weniger oft befürworten als Befragte ohne Matura.

Berufstätige deutlich öfter für höhere Abschlüsse als Arbeitslose und Pensionisten

Ebenfalls wenig erstaunlich: Die Zustimmung zu höheren Abschlüssen ist bei beruftstätigen Befragten höher als bei Personen, die nicht berufstätig sind. Hier beträgt das Verhältnis 36 Prozent zu 28 Prozent.

„Die Gesamtbevölkerung steht Abschlüssen unter der Inflationsrate geteilt gegenüber.“
Peter HajekMeinungsforscher und Politik-Experte, Unique Research

Und wie sieht "Unique Research"-Meinungsforscher und Politik-Experte Peter Hajek diese Ergebnisse? "Die Gesamtbevölkerung steht Abschlüssen unter der Inflationsrate bei den kommenden Herbstlohnrunden geteilt gegenüber", analysiert er im Gespräch mit "Heute". "Bei den Berufstätigen gibt es einen Überhang derer, die für einen Abschluss über der Inflationsrate plädieren."

ÖVP-Pensionisten klar für Abschluss unter der Inflationsrate

Hajek weiter: "Einzig die ÖVP-Wählerschaft plädiert deutlich für einen Abschluss unter der Inflationsrate. Möglicherweise liegt das daran, dass die türkise Wählerschaft über einen großen Anteil an Pensionisten verfügt – und die wären von den Herbstlohnrunden nicht betroffen."

{title && {title} } bob, {title && {title} } 15.09.2025, 05:30
Mehr zum Thema
Jetzt E-Paper lesen