Frau und Tochter eingezogen

Mann vermietet illegal Gemeindewohnung in Wien

Mit Privatdetektiven versucht Wiener Wohnen solche Fälle zu unterbinden. Dennoch: Immer mehr Leser berichten von diesen Missständen.
Michael Pollak
04.10.2025, 16:22
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Leistbare Mieten und unbefristete Verträge, das bietet die Stadt Wien ihren Bewohnern in Form von Gemeindewohnungen. Etwa 220.000 dieser Unterkünfte gibt es in der Bundeshauptstadt, eine halbe Million Wiener nutzen das Angebot.

Strikte Regel: Dieser Wohnraum dient ausschließlich dem Eigengebrauch, verboten ist das Weitervermieten.

Schon vor einigen Tagen sorgte eine "Heute"-Story für Aufruhr. Eine Niederösterreicherin berichtete von ihren Erlebnissen bei der Wohnungssuche in Wien. Unter anderem wollte ihr ein Mann, der bei seiner Freundin einzog, seine Gemeindewohnung illegal überlassen. Ohne Vertrag und ohne Anmeldung – dafür relativ günstig.

Jetzt hat sich eine weitere "Heute"-Leserin gemeldet und von einem weiteren Fall erzählt. Es betrifft einen großen u-förmigen Wohnbau (77 Wohnungen) hinter der Stadthalle, schon fast auf der Schmelz.

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Hier in der Löschenkohlgasse in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus (1150 Wien, siehe Foto ganz oben), das erzählt uns die Leserin (Name der Redaktion bekannt), geschieht etwas ähnliches. Schon sehr lange…

450 Euro für 50 Quadratmeter

"Im vierten Stock wohnte ein Mann, der aber jetzt woanders lebt", erzählt uns die Dame. "Lange Zeit hat er seine Wohnung untervermietet", sagt sie. Die Eckdaten, laut der Insiderin: Die Wohnung hat etwa 50 Quadratmeter, zwei Zimmer – der offizielle Bewohner verlangt dafür 450 Euro monatlich.

"Eine Frau mit ihrer Tochter hat sich eingemietet", sagt die Zeugin zu "Heute". Im Herbst 2023 begann die Untervermietung, sie endete heuer im Sommer, "die ganze Zeit über stand sein Name noch auf der Gegensprechanlage unten."

"Illegale Untervermietung führt zur Kündigung"

Seit Sommer steht die Wohnung angeblich leer – ist es dem Vermieter zu heiß geworden? Riskant ist diese Unternehmung jedenfalls, das sagt Wiener Wohnen: "Gemeindewohnungen dienen der Wiener Bevölkerung als leistbares Zuhause. Illegale Untervermietung ist deshalb streng verboten und führt zur Kündigung."

Kein Mieter kann behaupten, keine Kenntnis davon zu haben, in Informationen und sogar im Mietvertrag steht das dezidiert drinnen. Dennoch ist man bei Wiener Wohnen gerüstet: "Um Missbrauch zu verhindern, setzen wir seit Jahren auf verschiedene Kontrollmaßnahmen. Neben der regelmäßigen Überprüfung einschlägiger Online-Plattformen arbeiten wir dabei auch erfolgreich mit Privatdetektiven zusammen."

"Verlust der Gemeindewohnung"

Bei konkreten Verdachtsfällen werden private Ermittler eingesetzt: "Bestätigt sich durch deren Ermittlungstätigkeit der Missbrauch, bringt Wiener Wohnen eine Kündigungsklage bei Gericht ein. Ein rechtskräftiges Urteil führt dann sowohl zum Verlust der Gemeindewohnung als auch zur Verpflichtung, sämtliche Prozesskosten zu tragen."

{title && {title} } POM, {title && {title} } 04.10.2025, 16:22
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