Illegale Vermietung

"Kein Mietvertrag!" – Betrug mit Wiener Gemeindewohnung

Daniela M. erlebt bei ihrer Wohnungssuche mehrere Formen des Betrugs. Sie erzählt im "Heute"-Gespräch von ihren Erlebnissen.
Michael Pollak
29.09.2025, 13:59
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Diese Wohnungssuche wird zur "Mission Impossible". Seit Februar sucht Daniela M. intensiv nach einer Wohnung in Wien. "Ich will in der Nähe meiner Söhne wohnen", sagt sie zu "Heute". Die Vorgaben sind einfach: Single-Wohnung, Bezirk egal. Wie so oft, ist die Höhe der Miete meist der Ausschlussgrund.

Die zweifache Mutter lebt derzeit im Raum Wiener Neustadt (NÖ), bei der Suche erlebt sie unangenehme Abenteuer. Sie berichtet, dass mehrmals angebliche Vermieter bis zu 700 Euro für eine Besichtigung verlangen – es sind Betrüger ("Heute" berichtete).

Internetsuche mit großen Hürden

Die 49-Jährige sucht hauptsächlich auf einer großen Immobilien-Plattform und auch auf Facebook. Dabei postet sie in kleineren Gruppen ihre Wünsche und hofft auf Angebote.

Dabei bekommt Daniela M. weitere dubiose und auch illegale Angebote. So bekam sie nach einem Posting auf Facebook eine Nachricht von einem Mann mit einer verfügbaren Wohnung. Er bat sie sofort, die weitere Kommunikation auf einem anderen Kanal fortzusetzen – bald war klar, warum er keine Öffentlichkeit wollte.

Nur 450 Euro Miete

Er hatte eine Wohnung, kaum mehr als 30 Quadratmeter groß, die er weitergeben wollte, "weil er bei seiner Freundin lebt", erklärt Daniela M. Verlangt hat er für Zimmer, Küche in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus etwa 450 Euro monatlich.

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Der Preis wäre erschwinglich, doch die weiteren Vorgaben inakzeptabel: "Ich hätte mich in der Wohnung nicht anmelden dürfen, ich würde auch keinen Mietvertrag bekommen", erzählt die erstaunte Niederösterreicherin.

Dann kam die Wahrheit raus: "Es war eine Gemeindewohnung, die er illegal weitervermieten wollte, ohne den Anspruch auf sie zu verlieren." Die Einkünfte wollte er nicht nur vor dem Finanzamt verstecken, schlimme Konsequenzen drohten auch, wenn Wiener Wohnen davon erfuhr.

Detektive lauern Betrügern auf

"Gemeindewohnungen dienen der Wiener Bevölkerung als leistbares Zuhause. Illegale Untervermietung ist deshalb streng verboten und führt zur Kündigung", heißt es aus der Zentrale von Wiener Wohnen. Um Missbrauch einzudämmen, wird nicht nur informiert, die Stadt greift auch zu harten Maßnahmen: "Neben der regelmäßigen Überprüfung einschlägiger Online-Plattformen arbeiten wir dabei auch erfolgreich mit Privatdetektiven zusammen."

Und wenn sich ein Verdacht durch den Einsatz der Ermittler erhärtet, "dann bringt Wiener Wohnen eine Kündigungsklage bei Gericht ein. Ein rechtskräftiges Urteil führt dann sowohl zum Verlust der Gemeindewohnung als auch zur Verpflichtung, sämtliche Prozesskosten zu tragen."

Daniela M. wird währenddessen bei ihrer Suche immer frustrierter. "Betrüger gibt es überall", sagt sie.

{title && {title} } POM, {title && {title} } Akt. 29.09.2025, 14:57, 29.09.2025, 13:59
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