Vergangene Woche Ägypten, jetzt Kolumbien – Außenministerin Beate Meinl-Reisinger ist wieder auf Reisen. Sie vertritt den kürzlich am Rücken operierten Bundeskanzler beim Gipfeltreffen zwischen der EU und den lateinamerikanischen Staaten und der Karibik in Kolumbien.
Die Anreise erfolgte höchst unkonventionell. Wie "Heute" erfuhr, bot sich für Meinl-Reisinger (47) eine "Mitflug-Gelegenheit" mit ihrem Amtskollegen Jan Lipavský im Regierungsflieger Tschechiens. Anders als Österreich hat unser Nachbarland eigene Regierungsmaschinen und so ging es für die Neos-Frontfrau und Lipavský – mit Tankstopps in Island und Boston – im Airbus A-319CJ nach Santa Marta.
Die Außenministerin war zuletzt wegen ihrer zahlreichen Auslandsreisen, einige davon in der Business Class, ins Visier der Opposition geraten. Die Sprecherin der Ministerin kontert: "Eine der wichtigsten Aufgaben der Außenministerin ist es, Österreich bei internationalen Treffen, Konferenzen und Tagungen zu vertreten sowie mit Amtskolleginnen und -kollegen weltweit engen persönlichen Kontakt zu halten, um so die österreichischen Interessen zu vertreten."
Man sei darauf bedacht, "die Kosten dafür so gering wie möglich zu halten". Nach Kolumbien habe man daher Lipavskýs Einladung angenommen, gemeinsam mit seiner Delegation in der tschechischen Regierungsmaschine zum EU-CELAC-Gipfel Kolumbien zu fliegen.
„Österreich und Europa müssen sich verstärkt jenen Regionen der Welt zuwenden, die Chancen bringen.“Beate Meinl-ReisingerAußenministerin (Neos)
Meinl-Reisinger sagt gegenüber "Heute" zu der in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierten Thematik der hohen Reisekosten (zuletzt 261.000 Euro in drei Monaten): "Nur, wenn wir international gut vernetzt sind, können wir erfolgreich sein. Gute Beziehungen zu anderen Ländern sind für Österreich unglaublich wichtig – und sie zahlen sich in jeder Hinsicht aus."
Wie berichtet, ging es für Meinl-Reisinger seit Amtsantritt schon drei Mal in die Ukraine und zwei Mal in die USA. Derzeit übernimmt sie auch Auslandsreisen für den rekonvaleszenten Regierungschef.
Am Sonntagnachmittag hält sie beim Gipfeltreffen zwischen der EU und den lateinamerikanischen Staaten und der Karibik eine Rede über die Bedeutung der verstärkten Zusammenarbeit bei Wirtschaft, Sicherheit und globalen Themen.
Meinl-Reisinger: "Es ist Zeit, die transatlantischen Beziehungen neu zu definieren. Der Atlantik verbindet Europa nicht nur mit Nordamerika, sondern auch mit Lateinamerika und der Karibik. Österreich und Europa müssen sich verstärkt jenen Regionen der Welt zuwenden, die Chancen bringen für wirtschaftliche Kooperation und Zusammenarbeit bei Sicherheit."
Auf "Heute"-Anfrage heißt es, dass für die Flüge bei der Hinreise keine Kosten angefallen seien. Wegen eines unterschiedlichen Reiseplans muss Österreich jedoch selbst für den Heimflug aufkommen. Man fliege Linie – über Bogota und Madrid ...
