Turbulente Tage für Österreichs Kammern! Nach den Enthüllungen über die Mega-Gagen in der WKO – Kammerchef Mahrer verdient über 28.000 € brutto im Monat – sind nun auch die Gehälter von Spitzenfunktionären in AK und ÖGB (Österreichischer Gewerkschaftsbund) bekannt.
So bezieht etwa Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl – sie ist zugleich auch Wiener AK-Chefin – exakt 14.492 Euro brutto im Monat. Und das nicht nur zwölf-, sondern 14-mal im Jahr. Noch mehr als Anderl verdient Arbeiterkammer-Direktorin Silvia Hruška-Frank. Ihr Monatsgehalt: 20.638 Euro brutto – "Heute" berichtete.
In einer Pressekonferenz am Mittwoch feuerte die FPÖ scharf gegen die Institutionen, aber auch gegen die Regierung. "Seit ihrem Bestehen setzt diese schwarz-rot-pinke Regierung bei der Bevölkerung den Rotsitz an und gleichzeitig fliegen rote und schwarze Bonzen auf, die sich ihre Gehälter teilweise verdoppeln", ärgerte sich der blaue Generalsekretär, Michael Schnedlitz. "Es wird versucht, die Bevölkerung für dumm zu verkaufen.
Die Freiheitlichen fordern eine Reform der Interessensvertretungen. "Es muss eine 'Opting out'-Möglichkeit von den Zwangsgebühren geben. Wenn WKO und AK so gut und wertvoll sind, dann werden sie auch ausreichend Mitglieder bekommen", so Schnedlitz.
Anschließend feuerte der Generalsekretär gegen die Regierung. Österreich sehe sich mit "horrenden Parametern" konfrontiert: Schnedlitz sprach die Schulden, Arbeitslosigkeit, Inflation oder das Gesundheitssystem an. Zudem übte er Kritik am Budgetloch, das – wie "Heute" enthüllte – sogar noch größer werden könnte.
Schnedlitz: "Wir haben es mit einem SPÖ-Finanzminister zu tun, der nicht einmal weiß, wie viel Geld er hat beziehungsweise nicht hat. Wir erleben ein laufendes Verschätzen beim eigenen Budget. Seit Monaten ist Marterbauer im Blindflug unterwegs. Das hat es in dieser Form noch nie gegeben. Das ist eine neue Qualität – aber eine schlechte. Alleine deshalb ist diese schwarz-rot-pinke Regierung schon längst rücktrittsreif."