Ein Stromausfall-Szenario in der Uniklinik St. Pölten sorgt in Niederösterreich aktuell für Aufregung: Während eines behördlich angeordneten Tests der Notstromversorgung musste eine 87-jährige Schlaganfallpatientin laut "Kronen Zeitung" mit dem Notarzthubschrauber in ein anderes Spital geflogen werden – für eine dringend notwendige CT-Untersuchung.
Wie die "Krone" am Donnerstag berichtet, wurde die Patientin am 21. Oktober nach einem Sturz ins Spital eingeliefert. Im Zuge der Untersuchungen zeigten sich Hinweise auf einen Schlaganfall. Eine CT mit Kontrastmittel war erforderlich – doch genau zu diesem Zeitpunkt lief in der Klinik eine verpflichtende Notstrom-Überprüfung.
Das Problem: Aus Sicherheitsgründen wurde das CT während der Testung heruntergefahren. Ein Neustart hätte zu lange gedauert, heißt es in dem Bericht. Daher wurde die Frau kurzerhand mit dem Hubschrauber nach Amstetten geflogen – für die dringend benötigte Untersuchung. Dort bestätigte sich der Verdacht, eine Thrombektomie war nötig.
Ironischerweise befindet sich das zuständige Zentrum für diesen Eingriff in der Uniklinik St. Pölten selbst. So wurde die Patientin direkt im Anschluss wieder zurückgeflogen – und noch am selben Tag operiert.
Kritik an der Vorgangsweise ließ nicht lange auf sich warten. Von "grob fahrlässig" war laut der Tageszeitung die Rede, denn bei einem Schlaganfall zählt bekanntlich jede Minute. Die Landesgesundheitsagentur (LGA) weist die Vorwürfe entschieden zurück: "Alle geplanten Operationen wurden noch vor Beginn der Testung beendet. Akut-Operationen können auch während des Tests gemacht werden", erklärt die LGA gegenüber der "Krone".
Man habe die schnellstmögliche Lösung gewählt, so der Betreiber. "Eben weil hier die Zeit zählt, wurde Diagnostik und Operation an verschiedenen Orten mit hohem Aufwand durchgeführt", heißt es in dem Bericht. Die LGA spricht von einem "optimalen Ablauf".