Anschlag auf Pipeline

Rom stoppt Auslieferung von Nord-Stream-Verdächtigem

Der Anwalt des 49-jährigen verdächtigen Ukrainers teilt mit, dass sein Mandant nicht an Deutschland ausgeliefert wird.
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15.10.2025, 19:44
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Italiens oberstes Gericht hat die Auslieferung des mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee an Deutschland gestoppt.

Der Oberste Kassationshof in Rom hob die Entscheidung einer Vorinstanz überraschend auf, wie der Anwalt des 49 Jahre alten Ukrainers der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Während des bisherigen Verfahrens seien die Rechte des Ukrainers verletzt worden, heißt es.

Ein neues, anders besetztes Gericht muss nun über den Auslieferungsantrag entscheiden.

Die deutsche Bundesanwaltschaft ist überzeugt: Der 49-jährige Serhij K. soll eine siebenköpfige Gruppe rund um den verheerenden Anschlag auf die Gaspipelines Nord Stream angeführt haben. Jetzt sitzt er in Italien in U-Haft.

"Andromeda"

K. wurde im Sommer an der italienischen Adriaküste festgenommen, wo er mit seiner Familie Urlaub machte – offenbar ohne zu ahnen, dass ihm seine Reise zum Verhängnis werden könnte. Seither sitzt er in einem Hochsicherheitsgefängnis im Norden Italiens. Sein Anwalt prüft derzeit einen Antrag auf Freilassung.

Der Anschlag selbst hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt: Im September 2022, ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, wurden durch mehrere Explosionen nahe der Ostsee-Insel Bornholm drei der vier Nord-Stream-Leitungen schwer beschädigt. Seitdem fließt kein Gas mehr.

Laut deutschen Ermittlern mieteten K. und sein Team in Deutschland eine Segeljacht namens "Andromeda", mit der sie zur Ostsee aufbrachen. Mit an Bord: vier Taucher – darunter angeblich auch ein 46-jähriger Ukrainer, der derzeit in Polen in Untersuchungshaft sitzt. Ob auch er ausgeliefert wird, soll ein Gericht am Freitag entscheiden.

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