Delta, Lufthansa & Co.

So tricksen Fluglinien, um US-Strafzöllen zu entgehen

Um Strafzöllen auf EU-Flugzeuge zu entgehen, lässt Delta Air Lines einen neuen Airbus A350 zuerst nach Tokio fliegen.
Newsdesk Heute
30.04.2025, 21:07

Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines lässt einen neuen Airbus A350 zunächst nach Tokio fliegen, bevor das Flugzeug in die USA kommt. Damit umgeht die Fluggesellschaft mögliche Strafzölle auf EU-Importe.

Laut US-Regelung gilt ein Flugzeug nur dann als "neu", wenn es direkt aus der EU eingeführt wird. Fliegt der Jet jedoch zunächst in ein Drittland und dann in die USA, wird er als "gebraucht" eingestuft und unterliegt keinen Importzöllen. Die Maschine soll am Mittwoch (30. April), von Toulouse nach Tokio überführt werden, wie der Aerotelegraph berichtet.

Nach dem Zwischenstopp werde das Flugzeug mit einer Delta-Flugnummer in die USA weiterfliegen. Diese Praxis nutzte Delta-Berichten zufolge bereits während der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump. Die damalige Regierung hatte Strafzölle auf Flugzeuge aus der EU verhängt, sofern sie als neu klassifiziert waren.

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Zusätzlich sehe die US-Regelung vor, dass solche eingeführten Maschinen ausschließlich im internationalen Verkehr eingesetzt werden dürfen. Für Langstreckenflugzeuge wie den Airbus A350 sei das problemlos möglich. Auf Mittelstreckenjets sei der Trick hingegen nicht übertragbar.

Auch für den kleineren Airbus A220, der im kanadischen Mirabel produziert wird, gebe es Ausweichstrategien. Laut dem Portal "The Air Current" kann das Flugzeug zollfrei in die USA eingeführt werden, wenn es zuvor im Rahmen des USA-Mexiko-Kanada-Abkommens als "signifikant verändert" deklariert wird. Dazu brauche es spezielle Unterlagen.

Die Umgehung von Strafzöllen betrifft laut Aerotelegraph nicht nur Delta. Lufthansa plane, neue Boeing 787 zunächst in die Schweiz zu überführen. Die Schweiz hat bislang keine Gegenzölle gegen die USA erhoben. Auch dieser Schritt dient offenbar dem Ziel, Zölle zu vermeiden.

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