Für die Nationalratsabgeordneten hat jetzt die gut 10-wöchige Sommerpause ohne reguläre Plenarsitzungen begonnen. Aus diesem Anlass gibt‘s ein "Abschlusszeugnis". Nämlich: Wer sind unsere fleißigsten, wer unsere faulsten Volksvertreter?
"Heute" zeigt anhand einer Auswertung der Parlamentsdirektion für die aktuelle Gesetzgebungsperiode (seit 24.10.2024), welche der 183 Mandatare sich im Plenum am meisten zu Wort meldeten und welche fast nie. Die Häufigkeit, mit der Abgeordnete ans Rednerpult treten, gilt auch als Gradmesser ihres Arbeitseifers.
Die Statistik reicht bis 9. Juli, die Nationalratssitzungen am 10. und 11. Juli sind in den Daten also noch nicht enthalten.
Unsere redefreudigsten Volksvertreter kommen demnach von den Grünen. Mit je 20 Wortmeldungen legten sich die Grün-Mandatare Lukas Hammer und Agnes Sirkka Prammer als Oppositionspolitiker am meisten ins Zeug.
Die Abgeordneten kleinerer Parteien haben es freilich leichter, sich hervorzutun, da sie die Redezeit unter weniger Leuten aufteilen müssen.
Ebenfalls in den Top 15 finden sich die Grünen Sigrid Mauer (19 Beiträge), Meri Disoski (18 Reden), Werner KIgler, Barbara Neßler und Nina Tomaselli mit je 17 Beiträgen. Die neue Parteichefin und Klubobfrau Leonore Gewessler kann in ihrer neuen Oppositions-Rolle bislang 16 Wortmeldungen vorweisen.
Als erster "Nichtgrüner" im Ranking steht hinter den beiden 20-Reden-Spitzenreitern Hammer und Prammer SPÖ-Urgestein Kai Jan Krainer, der 19 Mal ans Pult des Plenarsaales trat. Von seinen Parteikollegen kommt ihm Julia Herr mit 16 Beiträgen am nächsten, gefolgt von Christian Oxonitsch (15).
Von der FPÖ meldete sich Sicherheitssprecher Gernot Darmann am häufigsten zu Wort (17 Mal). Die zweitfleißigste Blaue ist Dagmar Belakowitsch, sie hielt 14 Reden. Partei- und Klubchef Herbert Kickl nahm seit Angelobung des neuen Nationalrats im Oktober des Vorjahres acht Mal das Redner-Mikro in Anspruch.
Bei den Neos sind Klubobmann Yannick Shetty und die Abgeordnete Karin Doppelbauer mit je 17 Reden die Eifrigsten.
Seitens der ÖVP sind Generalsekretär Nico Marchetti und Finanzsprecher Andreas Ottenschläger mit je 15 Wortmeldungen die Spitzenreiter.
Im Vergleich der Klubobleute redeten Werner Kogler von den Grünen (seit wenigen Tagen führt nun Leonore Gewessler den Parlamentsklub der Öko-Partei) und Yannick Shetty von den Neos am häufigsten: beide kommen auf 17 Wortmeldungen. Hinter ihnen folgen VP-Mann August Wöginger und SPÖ-Klubobmann Philip Kucher mit je zehn Redebeiträgen. FPÖ-Mann Kickl sprach, wie gesagt, achtmal im Plenum.
Auf der anderen Seite der Skala stehen die eher schweigsamen Abgeordneten. Kaum mitreden tut FPÖ-Abgeordnet Andrea Michaela Schartel. Sie war in dieser Periode erst ein Mal am Wort. Ihr freiheitlicher Parteikollege Manuel Pfeifer ließ zwei Mal von sich hören. Und auch SPÖ-Mandatar Franz Jantscher macht nicht viel von sich reden – er zeigte bislang dreimal auf.
