Vorläufiges Endergebnis

Jetzt fix! Wien hat gewählt, SPÖ klar vor FPÖ, Grünen

Die Wien-Wahl ist geschlagen, in der Nacht auf Montag lag das vorläufige Endergebnis der Stimmabgabe vor. Die SPÖ bleibt trotz Verlusten Nummer 1.
Newsdesk Heute
28.04.2025, 05:10
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Das vorläufige Endergebnis der Wien-Wahl verändert die letzten Hochrechnungen nur noch minimal: Die SPÖ dominiert in Wien mit 39,5 Prozent, dahinter folgen die verdreifachte FPÖ mit 20,8 Prozent und die überraschend starken Grünen mit 14,2 Prozent. Die NEOS errangen 9,8 Prozent, die ÖVP 9,7 Prozent und stürzte gewaltig ab. Die KPÖ und Links scheiterten mit 4,0 Prozent eher knapp, die Liste HC Strache mit nur 1,1 Prozent deutlich an der 5-Prozent-Hürde. Der nächste Bürgermeister wird damit wohl wieder Michael Ludwig heißen.

Ludwig hat dabei alle Karten in der Hand, denn entgegen der ersten Hochrechnung ist nun doch auch eine Fortsetzung der rot-pinken Zusammenarbeit möglich. Die erstarkten Grünen und die deutlich geschwächte ÖVP buhlen dennoch um Ludwigs Gunst und einen Platz an seiner Seite auf der Regierungsbank, rechnerisch wäre beides möglich. FPÖ-Chef Dominik Nepp forderte indes von Ludwig ein Ende der Ausgrenzung, der rote Stadtchef hatte aber bereits vor Wochen eine Koalition mit den Blauen mit sehr deutlichen Worten ausgeschlossen.

"Wir sind noch nicht fertig"

Die NEOS würden gerne die "Fortschrittskoalition" fortführen, sagte Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling: "Unser Wahlziel war ein Plus vor dem Ergebnis und die Möglichkeit einer stabilen Mehrheit mit der SPÖ." Sie verwies auf die gemeinsam mit der SPÖ umgesetzten Vorhaben vor allem im Bildungsbereich, es gebe "noch viel zu tun" und "wir sind noch nicht fertig".

Die Grünen sehen sich durch das vorläufige Wahlergebnis – sie konnten ihr Rekordergebnis annähernd halten – bestärkt, nach viereinhalb Jahren auf der Oppositionsbank zurück in die Regierung zu wechseln. "Wir haben viele Themen, die uns mit der SPÖ verbinden – leistbares Wohnen, gute Bildung und vor allem die Klimagerechtigkeit als größte soziale Frage unserer Zeit", sagte Grünen-Spitzenkandidatin Judith Pühringer.

"Dann stehen wir dafür zur Verfügung"

Ins Spiel als Regierungspartner bringt sich trotz der horriblen Verluste auch die ÖVP: "Wenn dem Bürgermeister an einer Politik der politischen Mitte, der wirtschaftlichen Stabilität und des sozialen Zusammenhalts gelegen ist, dann stehen wir dafür zur Verfügung", sagte der bereits 70-jährige ÖVP-Spitzenkandidat Karl Mahrer.

Bürgermeister Ludwig will jedenfalls, rasch für eine Regierungsbildung sorgen und in den kommenden Tagen zu Sondierungsgesprächen laden. Darin will er ausloten, welche "inhaltlichen Kooperationsmöglichkeiten" es mit den jeweiligen Parteien gibt. Sein Ziel: "Noch vor dem Sommer eine stabile Stadt- und Landesregierung."

FPÖ-Chef sieht die anderen Parteien "abgestraft"

Bei der Wien-Wahl konnte die FPÖ rund um Dominik Nepp im Vergleich zum Urnengang im Jahr 2020 mit rund 20 Prozent ihren Stimmenanteil verdreifachen, blieb aber weit hinter dem 2015er-Ergebnis zurück. Für die Blauen dennoch Grund zur Freude: "Wir alle sind dankbar und demütig angesichts des großen Vertrauens, das die Wählerinnen und Wähler den Freiheitlichen, Dominik Nepp und seinem Team geschenkt und so diesen Erfolg ermöglicht haben", betonte FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl in einer ersten Reaktion.

"Das starke Ergebnis für Dominik Nepp und die FPÖ zeigt, dass die Menschen auch in Wien eine Veränderung wollen – und zwar jene Veränderung, die das Volk wieder in den Mittelpunkt der Politik stellt. Das Volk ist der Souverän und genau dieser Souverän hat heute auch in Wien ein deutliches Zeichen gesetzt." Nach diesen Worten folgte der inzwischen schon altbekannte Rundumschlag gegen "Einheitspartei", "Verlierer" und das "System", die in Kickls Augen allesamt "abgestraft" wurden.

"Wien bleibt rot!" – Babler gratuliert

"Wien bleibt rot! Ich gratuliere @BgmLudwig und dem gesamten Team der SPÖ Wien zum klaren Platz 1. Danke an alle, die in den letzten Wochen mit Herzblut und Leidenschaft für ein sozial gerechtes Wien gerannt sind", so Vizekanzler Andreas Babler indes auf der Plattform X. Für ihn steht fest: "Wien bleibt Vorzeigestadt!"

Und der Bürgermeister? Der sagte: "Morgen werden in den Gremien der SPÖ die nächsten Schritte besprochen. Wir führen derzeit Sondierungsgespräche mit mehreren Parteien, um auszuloten, welche inhaltlichen Kooperationsmöglichkeiten bestehen. Ich warte die Ergebnisse dieser Gespräche ab – danach werden wir vertiefende Verhandlungen mit einer Partei aufnehmen. Klar ist: Wir sind die Wahlgewinner, wir sind die stimmenstärkste Partei! Eine Koalition mit der FPÖ kommt für mich nicht infrage, solange sich in ihren Reihen Personen befinden, die wegen Wiederbetätigung verurteilt wurden."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.04.2025, 08:49, 28.04.2025, 05:10