Politisch war dieses Jahr einiges los. Die Nationalratswahl 2024 liegt schon über ein Jahr in der Vergangenheit, die Bundesregierung aus ÖVP, SPÖ und Neos ist aber noch keine 12 Monate alt. Bekanntlich lag das daran, dass sich die Koalitionsverhandlungen nach der Wahl äußerst schwierig gestaltet haben – das Dreiergespann ist deshalb erst im März ins Amt gekommen.
Nun neigt sich das Jahr dem Ende zu, die richtige Zeit auch darauf zu blicken, wie sich die Parteien 2025 in den Umfragen geschlagen haben, wo es Einbrüche gab und wer verloren und dazugewonnen hat.
Mit Blick auf den APA-Wahltrend, der alle Umfragen seit der Nationalratswahl 2019 gesammelt hat, zeigt sich ganz klar, dass die FPÖ als "Umfragen-Sieger" hervorsticht.
Seit der Nationalratswahl 2024, die die Blauen erstmals für sich entschieden, ging es für die Freiheitlichen bergauf. Einen kleinen Einbruch gab es zwar nach den gescheiterten Regierungsverhandlungen mit der ÖVP – den ersten Platz gab die Partei von Chef Herbert Kickl aber nie ab. Stattdessen vergrößerte man den Abstand zur Konkurrenz und konnte bei der letzten Umfrage laut APA-Wahltrend satte 37,6 Prozent erreichen.
Gänzlich anders sieht es bei den Regierungsmitgliedern aus. Die Kanzlerpartei ÖVP konnte sich nach der Koalitionsbildung im März zwar zwischen 21 und 22 Prozent halten, verlor aber in den vergangenen Monaten – seit Ende Oktober – an Boden und rutschte unter die 20-Prozent-Marke. Aktuell liegt die Partei von Bundeskanzler Christian Stocker bei 18,9 Prozent.
Noch schlechter sieht es bei den Roten aus. Die Partei von Vizekanzler und Parteichef Andreas Babler befindet sich schon seit Juni unter 20 Prozent, kam zuletzt auf genau 18 Prozent. Große Ankündigungen von Babler im Wahlkampf und nach der Wahl 2024, die Teuerung zu beenden und die Inflation zu reduzieren, wurden von der Realität eingeholt – die Inflation lag im Dezember noch immer bei 4 Prozent.
Auch bei den Neos ging es in den vergangenen Monaten bergab. Konnte man sich seit der Wahl 2024 eigentlich durchgehend über den Grünen – und damit den vierten Platz – halten, wurden die Pinken im September in den Umfragen dann endgültig zur schwächsten Partei, die im Nationalrat sitzt. Aktuell liegen die Neos von Chefin und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger bei 9,4 Prozent.
Die Richtung, die die Regierung bei den Umfragen einschlägt, ist dabei ein Spiegel für die Zufriedenheit ihrer Arbeit. Die Bevölkerung hat die ständigen Ankündigungen der drei Regierungsparteien satt.
Den Wählern fehlt der große Wurf: Einkaufen, Wohnung und Energie – die Preise steigen weiter an. Von Entlastung ist nichts zu spüren, zeitgleich bekommen die Bürger aber die volle Wucht des Sparpaketes der Koalition ab.
Und zum Schluss sind dann noch die Grünen. Seit der Übernahme von Leonore Gewessler, konnte die Ökopartei einen Prozentpunkt gutmachen. Die Neos hat man überholt, ein wirklicher Aufschwung ist aber nicht zu erkennen. Stattdessen schwankt die Ökopartei zwischen zehn und elf Prozent.