Audi hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Maßstäbe in puncto Design, Qualität und Langlebigkeit gesetzt. Nun soll der in Mexiko gebaute Audi Q5 an die Erfolge seiner Vorgänger anknüpfen und der neue Bestseller unter den vier Ringen werden. "Heute" hat den SUV mit dem 2.0 TDI (204 PS, 400 NM) mit Quattro-Antrieb und 7-Gang-DSG-Getriebe getestet. Listenpreis mit Sonderausstattung: 86.842 Euro.
Optisch zeigt sich der neue Audi Q5 von einer ganz neuen Seite. Mit seinem Design knüpft er an die neue Designsprache im Hause Audi an: Er zeigt im Frontbereich deutlich weichere Linien und Kanten. Der Single-Frame-Grill bleibt natürlich nach wie vor vorhanden.
In der bulligen Frontpartie befinden sich die neuen Matrix-LED-Scheinwerfer, die wahlweise acht verschiedene digitalen Lichtsignaturen möglich machen. Der Fahrer kann sich also auswählen, welche Signatur ihm am besten gefällt. Im Heckbereich sorgen hochmoderne OLED-Rückleuchten für eine scharfe Optik. Hier will Audi auch an die Erfolge aus der Vergangenheit erinnern: Das Spiel mit neuen Lichtelementen beherrschen die Ingolstädter spätestens nach der Einführung der LED-Leuchtelemente wie kaum ein anderer Hersteller.
Der Innenraum des neuen Q5 ist ebenfalls im Stil der anderen Audi-Neuheiten gehalten. Das Cockpit wirkt futuristisch und besteht aus einem 11,9"-Digitaltacho, einem 14,5"-Touch Display und einem 10,9"-Beifahrerdisplay. Die Bedienung ist nach einer kurzen Eingewöhnungsphase logisch. Die Klimabedieneinheit ist in der aktuellen Generation jedoch in den Bildschirm gewandert. Dem Fahrer stehen also nur noch wenige Knöpfe zur Verfügung – der Rest passiert per Touch, was beispielsweise am Lenkrad nicht unbedingt vorteilhaft ist.
Was uns nicht gefallen hat, ist die große Piano-Black-Oberfläche in der Mitte, die sehr schmutz- und kratzanfällig ist. Auch die Becherhalter sind stets offen und können nicht zugeschoben werden. So sieht es immer etwas unordentlich aus.
An manchen Stellen wie den Türgriffen und den Leisten unter der Windschutzscheibe befinden sich zudem harte Kunststoffteile. Auch das wird dem hohen Qualitätsanspruch eines Audi nicht ganz gerecht. Da kann man für einen Kaufpreis von knapp 87.000 Euro durchaus mehr erwarten, auch wenn es sich um nachhaltige Materialien handelt.
Beim Platz kann man als Q5-Fahrer nicht meckern: Die Sitze sind sehr komfortabel und auch in der zweiten Sitzreihe kann man klassentypisch bequem reisen. Je nach Modellvariante bietet der SUV 520 bis 1.473 Liter Ladevolumen.
Audi setzt bei den Antrieben auf Verbrenner mit MHEV plus-System und 48-Volt-Bordnetz. Dabei sorgt ein E-Motor mit bis zu 24 PS, der seine Energie aus einer 1,7 kWh-Batterie bezieht, für mehr Power. Und die spürt man tatsächlich: Der kleine E-Motor sorgt selbst beim Diesel für einen Mini-Punch im unteren Drehzahlbereich. In der Stadt erinnert das System schon beinahe an einen Vollhybrid – der Diesel schaltet sich teilweise schon während der Fahrt ab, damit der E-Motor die Segelfunktion übernehmen kann. Auch beim Einparken rollt der Q5 2.0 TDI oftmals elektrisch vor und zurück. Das spart am Ende des Tages Sprit. Top!
Im "Heute"-Test verbrauchte der Audi Q5 mit 204 PS (2.0 TDI) und Allrad 6,8 Liter Diesel im Stadt-Land-Mix. In der Stadt muss man mit 8 bis 9 Litern rechnen und auf Österreichs Autobahnen sinkt die Verbrauchsanzeige auf 6 bis 6,5 Liter.
Den neuen Audi Q5 gibt es mit dem 2,0 TFSI-Motor mit 204 PS, dem 2,0 TDI mit 204 PS oder als SQ5 mit V6 TFSI und 367 PS. Der Basis-Benziner ist optional mit dem Quattro, die anderen beiden serienmäßig mit Allradantrieb erhältlich. 2025 sollen noch Plug-in-Hybride angeboten werden.
Das Fahrwerk ist eine gute Mischung aus Sportlichkeit und Komfort. Am Steuer merkt man sofort, dass man einen Audi fährt: In diesem Auto spult man einfach unaufgeregt und souverän hunderte Kilometer am Stück ab.
Optional gibt es ein adaptives Fahrwerk in der Aufpreisliste. Ob man das unbedingt braucht, muss jeder für sich selbst entscheiden, denn auch das Standardfahrwerk macht seinen Job echt gut.
Der Basispreis für den Benziner beträgt 65.900 Euro, der Q5 TDI ist ab 66.900 Euro, der SQ5 ist ab 104.600 Euro zu haben. Unser Testwagen mit dem TDI war gut (aber nicht voll) ausgestattet und kostete 86.842 Euro. Autsch...
Negativ aufgefallen sind uns die verbauten Materialien im Innenraum (an manchen Stellen). Hier hat sich Audi in der Vergangenheit die eigene Latte sehr hoch gesteckt und wird dem eigenen Anspruch unter dem Aspekt nicht ganz gerecht.
Was uns besonders gut gefällt, ist die Motorenauswahl und dass es nach wie vor den grandiosen 2.0 TDI im Angebot gibt. Gleichzeitig wurde aber der beliebte 3.0 TDI aus dem Programm gestrichen. Einen Sechszylinder gibt es also nur noch als Benziner im SQ5 und der kostet sechsstellig.
Optisch und technisch gesehen ist der Audi Q5 ein überaus gelungenes Fahrzeug für die ganze Familie, dass nun um die Gunst der Kundschaft buhlen muss. Die Konkurrenz (BMW X3, Mercedes GLC, Mazda CX-60) hat nämlich ebenfalls starke SUVs im Portfolio.
