Experten wollen Gegenmaßnahmen

Höhere Pension – was uns das wirklich kostet

Wie viel bekommen Österreichs Pensionisten 2026 mehr aufs Konto? Das gibt die Regierung in Kürze bekannt. Experten sprechen sich für Augenmaß aus.
Heute Politik
18.08.2025, 16:39
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Es ist jedes Jahr ein Ritual: Ende August entscheidet die Regierung über den "Pensionsanpassungfaktor" für das kommende Jahr – de facto also über das Ausmaß der Erhöhung. Basis für diese Entscheidung ist die Inflation von August des Vorjahres bis zu Juli des aktuellen Jahres. Die Koalition ist aber an diese Grundlage nicht gebunden.

2,7 Prozent Inflation als Basis für Erhöhung

Die entsprechende Inflationsrate dürfte bei 2,7 Prozent liegen. Heuer werden die gesamten Pensionsauszahlungen rund 77,3 Milliarden Euro betragen. Für die Pensionsversicherung zahlt der Bund 59,8 Milliarden, für die Beamten weitere 16,5 Milliarden und für die Ausgleichszulage eine Milliarde. Das heißt: Alleine die gesetzliche Pensionsanpassung wird die Steuerzahler nächstes Jahr mindestens 2,1 Milliarden Euro kosten.

Baby Boomer belasten Budget für Pensionen zusätzlich

Die wirtschaftsliberale Agenda Austria schlägt angesichts dieser Zahlen Alarm. Denn diese Kosten würden weiter steigen. Die Gründe: Die Anzahl der Pensionisten werde nächstes Jahr wegen der Baby-Boomer-Generation weiter steigen. Zusätzlich werde von der Gewerkschaft jedes Jahr eine außertourliche Pensionserhöhung gefordert – Stichwort stärkere Erhöhung der niedrigen Pensionen.

"Erhöhung muss vermieden werden"

"Eine solche Erhöhung muss vermieden werden", fordern die Experten. Schon heute müsse die Regierung mehr als 32 Milliarden Euro aus dem Budget in das Pensionssystem zuschießen. Ohne tatsächliche Strukturreformen werde das Schulden-BIP-Verhältnis deutlich zunehmen.

Mehrausgaben trotz Spardrucks?

"Eigentlich will die Regierung sparen und das Defizit des Bundes aus dem Vorjahr um rund eine Milliarde auf 18,1 Milliarden Euro reduzieren. Wegen der Ausgaben wird es aber schwierig, diese Zahlen zu schaffen", warnt die Agenda.

Pensionen als Ausgabentreiber

Ein weiteres Argument für eine nur moderate Erhöhung: Größtenteils verantwortlich für den Anstieg der Ausgaben sind laut den Experten die Pensionen. Im ersten Halbjahr 2025 betrugen die gesamten Auszahlungen des Bundes 60,8 Milliarden Euro und damit um 1,2 Milliarden Euro höher als im Vergleichszeitraum 2024. Die Steigerung bei den Pensionen lag sogar bei 1,3 Milliarden.

„Ausgaben effizienter gestalten und demografischen Druck bremsen.“
Dénes KucseraÖkonom Agenda Austria

Das Resümee: Hätten wir die Pensionen im Griff, lägen die Gesamtauszahlungen auf dem gleichen Niveau wir im Vorjahr. Agenda-Austria-Ökonom Dénes Kucsera ergänzt: "Wer die öffentlichen Finanzen stabilisieren will, muss Ausgaben effizienter gestalten und den demografischen Druck bremsen."

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