Ekelhaft

Bazillenschleuder – das versteckt sich in deinen Socken

Viele tragen sie täglich, einige schlafen sogar mit ihnen ein: Während Socken die Füße schön warm halten, machen es sich auch Bakterien dort bequem.
Heute Life
17.11.2025, 07:15
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Schon einmal darüber nachgedacht, was in unseren Socken lauert? Primrose Freestone, Professorin für klinische Mikrobiologie an der Universität Leicester, warnt nun davor, dass viele sich über die Bakterien in ihren Socken nicht bewusst sind.

Pilz-Paradies & Bakterien-Boom

Die Mikrobiologin bezeichnet unsere Füße als "Miniatur-Regenwald aus Bakterien und Pilzen", in dem sich bis zu 10 Millionen Mikroben pro Quadratzentimeter Hautoberfläche befinden können. Zieht man sich Socken und Schuhe an, wird die Feuchtigkeit in einen warm-feuchten Kokon eingeschlossen, da sich auch noch zwischen den Zehen Schweißdrüsen verstecken. Auch wenn Socken harmlose Mikroorganismen beherbergen, können es sich dort gefährliche Krankheitserreger wie Aspergillus, Staphylokokken, Candida-Pilze, Histoplasma-Sprosspilz und Kryptokokken bequem machen.

Stinkige Füße?

Diese Mikroben gedeihen in den warmen, feuchten Zwischenräumen der Zehen und ernähren sich von Schweiß und abgestorbenen Hautzellen. Nebenprodukte der Bazillen, wie flüchtige Fettsäuren und Schwefelverbindungen, sind dafür verantwortlich, warum die Füße zum Müffeln anfangen. "Es ist nicht der Schweiß selbst, der riecht, sondern der mikrobielle Stoffwechsel dieses Schweißes", schreibt Freestone in der Fachzeitschrift "The Conversation".

Zudem nehmen Socken Mikroorganismen jeder Oberfläche auf, auf der herumgelaufen wird. Sie wirken nämlich wie Schwämme und sammeln Bakterien und Pilze auf, die sich auf Fußböden, Fitness-Matten oder in Umkleideräumen lauern. Wer mit den dreckigen Söckchen dann noch daheim herumläuft oder damit ins Bett geht, heißt die Bazillen wortwörtlich "willkommen".

Hygiene ist das A&O!

Socken sind auch dafür bekannt, dass diese oft bei der Verbreitung von Fußpilz eine Rolle spielen können: Die hochansteckende Erkrankung, die vor allem die Zehen befällt, kann sich auch auf die Fersen, Hände oder sogar die Leistengegend ausbreiten. Die Infektion wird durch Dermatophyten-Pilze verursacht, die warme, feuchte Umgebungen lieben – genau solche, die man in verschwitzten Socken und engen Schuhen findet. Um die Verbreitung zu verhindern, empfehlen deshalb Experten, in Gemeinschaftsräumen wie Fitnessstudios und Schwimmbädern nicht unbedingt barfuß zu laufen.

"Außerdem sollte man keine Socken, Handtücher oder Schuhe teilen und auf eine gute Fußhygiene achten, zu der auch das gründliche Waschen und Trocknen zwischen den Zehen gehört", erläutert die Mikrobiologin.

So wäschst du deine Socken richtig

Obwohl viele ihre Söckchen bei typischen Haushaltstemperaturen (30 bis 40 Grad Celsius) waschen, reicht das oft nicht aus, Bakterien und Pilze komplett abzutöten. Socken aus Baumwolle vertragen oft höhere Temperaturen besser als synthetisches Mischgewebe. Wer also anfälliger für Pilzinfektionen ist, sollte also eher diese tragen. Socken sollte man am besten unter direktem Sonnenlicht trocknen lassen, denn das UV-Licht kann auch anti-mikrobiell wirken.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 17.11.2025, 10:29, 17.11.2025, 07:15
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