Schweißfaktor

Purzeln die Kilos in "Hot Classes" wirklich schneller?

Trainingseinheiten in warmen Studios faszinieren im Netz, einen Mehrwert für den Körper liefern sie aber kaum.
Heute Life
14.11.2025, 15:24
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Kaum ein Fitnessformat verbreitet sich im Netz so rasant wie "Hot Classes": Zahlreiche Videos von Influencern, die nach "Hot Yoga" oder "Hot Pilates"-Workouts mit glühenden Gesichtern in die Kamera blicken, überschwemmen die Social Media. Die Hoffnung dahinter: Die Kilos sollen aufgrund der Hitze schneller purzeln.

Allerdings ist ein schweißtreibendes Workout nicht unbedingt ein erfolgreiches. Der Schweiß ist lediglich ein Anzeichen dafür, dass die Körperkern- oder Hauttemperatur gestiegen ist.

Schneller am Schwitzen

Gerne behaupten die verschwitzen Sportler, dass sie sich nach den heißen Trainings besonders erschöpft fühlen, was ihrer Meinung nach ein Beweis dafür ist, dass diese Workouts mehr bewirken. Das tun sie auch - allerdings anders, als sie glauben: "Das Herz muss die Durchblutung erhöhen, um die Wärme abzuleiten und unsere Muskeln mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen", erklärt Arzt J. Luke Pryor "Self". Während den "Hot Classes" lässt die steigende Herzfrequenz einen schneller ermüden.

Mit der Zeit reagiert der Körper besser auf die Hitze: Man schwitzt schneller und stärker, um seine Temperatur niedrig zu halten, sodass die Herzfrequenz nicht so stark ansteigt.

Lohnt sich nicht immer

Für die Vorbereitung auf einen Marathon bei heißem Wetter könnten sich die "Hot Classes" Trainings lohnen – fürs typische Trainieren im Studio sind diese allerdings eher sogar kontraproduktiv: Im "Self"-Interview verrät Arzt Craig Crandall, dass die Hitze sogar das Workout verlangsamen und die Leistung beeinträchtigen könnten. Mit den hohen Temperaturen im Gym könnte der Fall eintreten, dass man nach der Hälfte des Sportkurses bereits nicht mehr so kräftig mitmachen kann.

Ein beheizter Kurs steigert die Fitness nicht mehr als ein klimatisierter und man verbrennt auch nicht mehr Kalorien oder nimmt dadurch schneller ab.

Gefahren der warmen Workouts

In der Regel sind die Sportkurse in den warmen Studios für die Mehrheit unbedenklich, dennoch kann die Kombination aus Hitze und der durch Bewegung erzeugten Wärme zu Hitzeschlägen führen, meint Rathna Nuti, Fachärztin für Familien- und Sportmedizin in Dallas, gegenüber "Self". Das Gleiche gilt, wenn der Raum extrem feucht ist: Nuti empfiehlt bei den "Hot Classes" mehr als gewöhnlich zu trinken – sowohl davor als auch während dem Training. Besonders wichtig ist, regelmäßige Pausen einzulegen – vor allem, wenn die Hitze einem zu schaffen macht und man sich unwohl fühlt.

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