Während die einen sich mit Sonnencreme, Badesachen und Handtuch für den Tag am Strand wappnen, fahren andere größere Geschütze auf: Immer mehr Menschen richten sich mit Schattenzelten, Falt-Pavillons und anderen Aufbauten eine Art Mini-Campingplatz ein. Doch die Komfort-Oasen, die vor Wind und Sonne schützen und einen halbprivaten Rückzugsort bieten sollen, erzürnen andere Touristen immens.
Die "Beach-Sprawling" bedeutet so viel wie "sich am Strand ausbreiten". Tatsächlich handelt es sich um kein neues Phänomen, dennoch soll es mittlerweile neue Dimensionen erreicht haben: In Australien wird schon länger darüber diskutiert, wie groß Strandausrüstungen sein dürfen. In den Vereinigten Staaten sorgt die zunehmende Ausbreitung ebenso für viel Gesprächsstoff.
Fans von großer Strandausrüstung sehen klare Vorteile: sicherer Schatten, kein Wind – ein geschützter und komfortabler Sitz- und Ruheplatz für den entspannten Strandtag. Kritiker missbilligen dagegen versperrte Sicht aufs Wasser und blockierten Zugang zum Ufer, denn Eltern würden so ihre Kinder nicht mehr beobachten können. Auch Rettungsschwimmer könnten durch die Mega-Zelte die Übersicht an der Küste verlieren.
Von "diesen Zelten" ist auch Userin Melissa kein großer Fan: Vor allem ist sie genervt, weil sie so ihr Kind nicht sehen kann, wenn es im Wasser ist. "Völlig richtig, solche Zelte sollten ganz nach hinten, um die Sicht nicht zu versperren", stimmen ihr andere Nutzer zu.
Neben den "Beach Sprawling"-Kritikern gibt es aber auch Stimmen, die sich für Zelte und Pavillons an Stränden aussprechen. So kommentiert ein User unter Melissas Video, dass "jeder mitbringen soll, was er will". Ein anderer Nutzer schreibt: "Ich kaufe mir ein Zelt, weil es mehr Schatten spendet und ich nicht will, dass meine Kinder von einem wegwehenden Schirm aufgespießt werden."
In den USA gibt es mittlerweile Strandplätze, die auf das "Beach Sprawling" schon reagieren, wie unter anderem der "Reisereporter" berichtet. So wurden in Städten der Bundesstaaten Maryland und New Jersey Verbote für übergroße Schirme und Zelte umgesetzt - wer dagegen verstoßt, muss mit Geldstrafen von bis zu 250 US-Dollar rechnen.