Für einige mag Mode nur einen oberflächlichen Wert haben, für andere kann sie mehr: Auf der diesjährigen Pariser Fashion Week präsentierte auch die derzeit beliebte französische Brand Coperni ihre Kollektion "C+". Das Besondere an dieser: Die Klamotten sind mit Prä- und Probiotika angereichert. Wieso nicht nur Coperni auf diese Technologie setzt, sondern weitere Modelabel auf den "Carewear"-Trend springen.
Die Pariser Marke ist für seine außergewöhnlichen Modemomente bekannt: Im Oktober 2022 stolzierte Model Bella Hadid für Coperni im "Spray On"-Kleid, 2024 lancierte das noch junge Modelabel die "Air Swipe"-Tasche aus Aerogel in Kooperation mit NASA. Nun wollen sie mit der "C+"-Linie der Haut aktive Pflege spenden, während die Kleidungsstücke getragen werden.
Der Stoff der Kollektion enthält dermatologisch getestete lebende nützliche Bakterien, die durch Bewegung, Reibung und Körperwärme nach und nach freigesetzt werden. Die Kollektion soll nicht nur auch nach 40 Wäschen noch hautpflegende Eigenschaften haben, sondern auch dazu beitragen, das Mikrobiom wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die natürliche Hautbarriere zu stärken. Was die Inhaltsstoffe betrifft, verwendet "C+" Fructo-Oligosaccharide als Präbiotika, Bacillus-Arten und das Bodenbakterium Bacillus subtilis als Probiotika sowie biobasierte Matrix-Polysaccharide.
Die Idee für die "Carewear"-Kollektion entstand, als sich die Gründer Arnaud Vaillant und Sébastien Meyer fragten, ob ein Kleidungsstück mehr kann, als nur gut auszusehen. "Es gibt einen gemeinsamen Wunsch, besser für uns selbst zu sorgen, unseren Lebensstil zu verbessern und mehr Komfort und Wohlbefinden in unser tägliches Leben zu bringen", erzählt das Gründerpaar "Dazed".
"Wir vergessen oft, dass die Haut ein lebendes Organ ist, ein empfindliches Ökosystem. Wir wollten uns Kleidung vorstellen, die zu einem Verbündeten werden könnte, zu einer zweiten Haut, die mit Freundlichkeit und Intelligenz erfüllt ist", so Vaillant und Meyer gegenüber dem Popkultur-Magazin. Um sich diesen Traum zu erfüllen, arbeitete das Coperni-Team jahrelang an dem Projekt – und auch mithilfe eines Schweizer Textilherstellers.
Gut kommen "Carewear"-Klamotten nicht immer an: Neulich lancierte Kim Kardashian eine straffende Gesichtsmaske mit Kollagengarn. Der Aufschrei um das Skims-Produkt war laut, dennoch war die Bandage für die Visage im Nu ausverkauft.
"Lange Zeit hat sich die Mode auf das Sichtbare konzentriert, auf Form, Farbe und Silhouette. Jetzt treten wir in eine Zeit ein, in der das Unsichtbare genauso wichtig ist – wie es mit Ihrem Körper interagiert, wie es Ihr Wohlbefinden unterstützt", meint das Label-Duo zu "Dazed". "Hautpflegende Kleidung ist nicht nur ein Trend, sondern Teil einer breiteren Bewegung hin zu bewusster Innovation. Wir glauben, dass Kleidungsstücke in Zukunft mehr als nur Stil sein werden, sie werden Begleiter für das Wohlbefinden, Erweiterungen der Selbstpflege und Spiegelbilder einer bewussteren Lebensweise sein", sagt die Coperni-Gründer schließlich.