Die Arbeitslosenzahlen sind zuletzt inklusive Schulungsteilnehmer um 5,2 Prozent beziehungsweise 17.605 Personen auf 359.374 gestiegen. Auffallend: Bei Frauen betrug der Anstieg sogar 6,8 Prozent.
Das Statistische Jahrbuch "Migration & Integration 2025" sowie der Forschungsbericht "Erwerbsverläufe von Migrantinnen und Migranten IV" haben sich besonders mit der Erwerbstätigkeit von zugewanderten Personen beschäftigt. Und diese Zahlen sind tatsächlich dramatisch.
So waren 40 Prozent der Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten aus dem Jahr 2019 auch vier Jahre später noch ohne Job. Nach acht Jahren Aufenthalt in Österreich sind es immer noch 31 Prozent, also jeder Dritte.
Besonders stark betroffen sind Personen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. In dieser Bevölkerungsgruppe liegt die Arbeitslosenquote bei mehr als 31 Prozent und damit fast sechs Mal so hoch wie bei Österreichern (5,7 Prozent).
Noch katastrophaler sieht es in der Gruppe der 20- bis 34-Jährigen aus diesen drei Staaten aus. Von ihnen ist mit 23,7 Prozent nur knapp jede vierte (!) Person berufstätig. Zum Vergleich: Bei Österreichern im selben Alter sind es mehr als 85 Prozent.
Laut diesen Statistiken sind zudem 13 Prozent aller Jugendlichen mit Migrationshintergrund weder in Ausbildung noch in Beschäftigung. Das sind fast doppelt so viele wie bei heimischen Jugendlichen (sieben Prozent).
Auch die Erwerbstätigkeit aller Drittstaatsangehörigen liegt mit 64 Prozent unter jener der Österreicher (mehr als 75 Prozent). Unter Frauen in dieser Bevölkerungsgruppe beträgt die Erwerbstätigen-Quote 60 Prozent gegenüber 71 Prozent bei Österreicherinnen. Bei Frauen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak sind es niedrige 24 Prozent.
„Die Sozialhilfe ist Integrationsbremse Nummer eins“Claudia PlakolmIntegrationsministerin Claudia Plakolm (ÖVP)
"Die derzeitige Ausgestaltung der Sozialhilfe ist Integrationsbremse Nummer eins, denn wer zu gut von der Sozialhilfe leben kann, hat keinen Anreiz zur Integration", sagt Integrationsministerin Claudia Plakolm (ÖVP) im "Heute"-Gespräch. Wer bei uns lebt müsse Deutsch lernen, arbeiten und sich an unsere Werte und Gesetze halten. "Wer sich nicht daran hält, muss künftig mit Sanktionen rechnen", kündigt die Ministerin an.
Und sie bringt Zahlen aus dem regelmäßig erhobenen Integrationsbarometer des Österreichischen Integrationsfonds. Diese belegen deutlich, dass Arbeit der Ort ist, an dem das Zusammenleben zwischen Zuwanderern und Österreichern am positivsten gesehen wird.
Denn 55 Prozent bewerten das Zusammenleben dort als sehr oder eher gut. 33 Prozent sehen das nicht so. In Geschäften und Einkaufsvierteln sind 47 Prozent mit dem Miteinander zufrieden, im eigenen Wohnviertel sind es nur 29 Prozent und im öffentlichen Raum 26 Prozent.
Am negativsten wird das Zusammenleben in den Schulen bewertet. Dort beurteilen es nur 25 Prozent, also nur einer von vier Befragten, als positiv, aber 65 Prozent als negativ (Rest: keine Angabe/ weiß nicht).
Plakolm: "Ein Job ist nicht nur sinnstiftend, sondern auch der beste Ort, um Deutsch zu lernen, in Österreich anzukommen und Kontakte zu knüpfen. Wer sich dauerhaft vor dem Arbeitsleben drückt, wird weder Teil unserer Gesellschaft, noch übernimmt er Verantwortung für sich selbst und seine Familie."