Die Temperaturen fallen, draußen wickelst du dich bereits in deine Winterjacke und drinnen läuft die Heizung – zumindest dort sollte es also angenehm warm sein. Und trotzdem fröstelst du im Wohnzimmer. Für dieses Phänomen gibt es gleich mehrere Gründe, das Gefühl für Wärme oder Kälte wird nämlich von verschiedenen Faktoren beeinflusst.
Gerade alte Häuser sind meist eher schlecht isoliert: Man mag so viel heizen, wie man möchte – die Wärme entweicht dennoch über Boden, Dach und Fenster nach draußen. Und ist der Boden erst mal kalt, friert man an den Füßen. Wer nicht viel Geld in die Hand nehmen will, um Fenster neu abzudichten oder sogar doppelt verglasen zu lassen, hilft nur eins: mehr Stoff!
Richtig dicke Vorhänge können warme Luft drinnen behalten und kalte Wände abdecken, ein flauschiger Teppich sorgt gerade in Erdgeschosswohnungen mit unbeheizten Kellern darunter für warme Füße. Es lohnt sich auch, die Heizungen zu überprüfen: Falls die Radiatoren nicht warm sind, könnte Luft in der Heizung oder ein zu niedriger Wasserdruck im Heizkessel das Problem sein.
Frieren Frauen schneller als Männer?
Versuche mit Wärmebildkameras haben gezeigt, dass viele Frauen bereits frieren, wenn Männer die Temperatur noch als angenehm empfinden. Der Unterschied kann bis zu fünf Grad betragen. Das liegt unter anderem daran, dass das Unterhautfettgewebe von Frauen dünner ist – sie verlieren deshalb schneller Wärme.
Frauen haben ausserdem im Schnitt etwas weniger Muskeln. Diese produzieren allerdings mehr Wärme als anderes Gewebe und können sie länger speichern. Dazu kommt, dass viele Frauen weniger Kalorien als Männer verbrauchen und dementsprechend weniger Hitze erzeugen. Obwohl diese Dinge natürlich nicht für alle Menschen gelten, ist da also etwas dran.
Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch oder zu niedrig, beeinflusst das, wie warm sich die Luft anfühlt. Gerade im Winter trocknet die Heizung die Luft meist aus, was wiederum auch unsere Haut austrocknet. Das kann nicht nur zu unangenehmen Ausschlägen führen, sondern auch dafür sorgen, dass man empfindlicher auf Kälte reagiert.
Ist die Luft dagegen zu feucht, können Wände und andere Oberflächen besonders stark abkühlen. Optimal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent, auch um Schimmel zu vermeiden. Mit Luftentfeuchtern oder -befeuchtern ist das Problem meist schnell gelöst.
Zugluft kann dafür sorgen, dass sich das warme Wohnzimmer plötzlich doch kalt anfühlt und die Temperaturen auf Dauer senken. Das passiert meist durch undichte Türen und Fenster. Auch hier können dicke Vorhänge helfen oder Zugluftdichtungen, die man auch einfach selbst montieren kann.
Wie warm sich das Eigenheim anfühlt, hängt nicht nur von der tatsächlichen Temperatur ab, sondern auch davon, wie man sich gerade fühlt: Wer müde, gestresst oder unterzuckert ist, friert schneller. Auch wenn man erkältet ist, ist das Temperaturempfinden gestört. Da helfen nur mehr Schichten Kleidung, warme Socken und eine Bettflasche.
Auch das Alter hat einen Einfluss darauf, wie warm einem ist, da sich der Stoffwechsel verändert und die Muskelmasse mit fortschreitendem Alter abnimmt – dadurch frieren ältere Menschen schneller als jüngere. Für ein warmes Gefühl können auch eine eher gelbstichige Beleuchtung und Kerzen sorgen.