Die Frage, wie Stefanie P. (32) ums Leben kam, ist nun beantwortet: Laut mündlichem Obduktionsergebnis der Gerichtsmedizin Graz starb die junge Influencerin durch "Angriffe gegen den Hals" – sie wurde also zu Tode gewürgt.
Zusätzlich stellten die Mediziner eine "massive Gewaltanwendung gegen den Kopf" fest, sichtbar durch Hämatome im Bereich der Nase und Wange. Die Leiche der Grazerin war am vergangenen Sonntag in einem Waldstück nahe Maribor (Slowenien) in einem Koffer vergraben entdeckt worden. Seit Dienstag befindet sie sich zur Untersuchung in Graz.
Der 31-jährige Ex-Freund des Opfers hat die Tötung bereits gestanden. Seine Verteidigerin Astrid Wagner hatte zuletzt noch von einem möglichen "Unfall" gesprochen und sogar ein Messer als Tatwaffe ins Spiel gebracht – doch diese Darstellung ist mit den aktuellen medizinischen Befunden kaum noch haltbar.
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Unklar bleibt das endgültige Motiv. Laut Wagner soll es Sonntagfrüh zu einem heftigen Streit gekommen sein: Stefanie P. habe die On-Off-Beziehung endgültig beenden und den Mann aus ihrer Wohnung werfen wollen. Danach soll er im Affekt zugeschlagen haben.
Nach der Tat habe der Verdächtige die Leiche in einem Trolley zu seinem roten VW Golf gebracht und über die Grenze nach Slowenien gefahren, wo er sie verscharrte.
Der Bruder und der Stiefvater des Tatverdächtigen wurden am Wochenende festgenommen, jedoch nach dem Geständnis des Ex-Freundes von Stefanie wieder entlassen. Die Ermittlungen laufen aber weiter – es besteht der Verdacht, dass sie bei der Beseitigung der Leiche geholfen haben könnten oder zumindest davon wussten.
Die Grazer Influencerin verschwand am 23. November plötzlich. Nach knapp einer Woche intensiver Suche konnte durch das Geständnis ihres mordverdächtigen Ex-Freundes ihre Leiche in Slowenien entdeckt werden.
Die Zuständigkeit der Behörden ist noch offen. Denn falls sie "nur" beim Vergraben des Koffers beteiligt waren, wäre das Delikt – Störung der Totenruhe – auf slowenischem Staatsgebiet begangen worden. In diesem Fall könnten slowenische Ermittler übernehmen.
Weitere Analysen, darunter Spurenauswertungen und Abstriche beim Verdächtigen, laufen. Das endgültige Obduktionsergebnis wird für die kommenden Tage erwartet.
Für die Tatverdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.