Zitronenwasser gilt seit Jahren als eines der einfachsten Wellness-Rituale überhaupt. Ein Glas lauwarmes Wasser, ein paar Zitronenscheiben – und der Tag soll besser starten. Doch hinter dem Trend steckt weit mehr als ein Detox-Versprechen: Ernährungsberaterinnen Kylie Bensley und Laura Parada betonen gegenüber "Vogue", dass Zitronenwasser die Wirkung von Wasser nicht nur ergänzt, sondern verstärkt: Es beeinflusst sowohl körperliche Prozesse als auch das mentale Wohlbefinden.
Schon am Morgen kann Zitronenwasser den Verdauungsapparat aktivieren: Die Zitrone regt nämlich die Produktion von Gallen- und Magensäure an. Gleichzeitig wird der Darm besser befeuchtet. Parada erklärt, dass gerade das Trinken auf nüchternen Magen die Darmtätigkeit ankurbelt und Verstopfung vorbeugt.
Zitronen sind nicht nur reich an Vitamin C, sondern auch an Vitamin B, Magnesium, Eisen, Kalzium und verschiedenen Enzymen. Diese Kombination unterstützt das Immunsystem auf natürliche Weise. Studien zeigen zudem, dass bestimmte Mineralien der Zitrone helfen können, Blutdruck zu senken und allgemein entzündungshemmend wirken.
Wer seinen Teint strahlen lassen will, kann mit Zitronenwasser punkten. Die Frucht enthält starke Antioxidantien, die freie Radikale neutralisieren und damit Hautalterung verlangsamen. Laut Bensley können sogar Zitronenschalen oxidativen Stress der Hautzellen reduzieren und die Kollagenproduktion anregen.
Viele trinken schlicht zu wenig. Zitronenwasser hilft, dieses Problem zu lösen – nicht nur durch den erhöhten Flüssigkeitskonsum, sondern weil der zitronige Geschmack das Trinken angenehmer macht. Gerade morgens sorgt das Getränk dafür, dass der Stoffwechsel in Schwung kommt und der Körper optimal hydriert ist.
Der frische Zitronenduft könnte mehr als nur beleben: Bensley verweist auf eine Studie, in der Operationspatienten durch Aromatherapie mit Zitrone weniger Angst verspürten. Auch wenn weitere Forschung nötig ist, zeigt sich: Der Duft kann beruhigen, fokussieren und Stress reduzieren.
In den sozialen Medien gilt Zitronenwasser oft als Schlankmacher. Tatsächlich zeigen erste Studien, dass Zitronenpolyphenole Fettleibigkeit eindämmen können. Der Effekt ist jedoch indirekt: Die chemischen Eigenschaften helfen eher dabei, Risikofaktoren für Übergewicht zu reduzieren – ein Ersatz für ausgewogene Ernährung ist es nicht.
Bei bestimmten Arten von Nierensteinen kann Zitronenwasser helfen: Die Zitrone liefert Citrat, eine Verbindung, die sich im Urin an Kalzium bindet. Dadurch werden kristallbildende Substanzen verdünnt, was die Entstehung neuer Steine verhindern kann. Wer zu Nierensteinen neigt, sollte jedoch immer ärztlichen Rat einholen.