Neue Regelung von Condé Nast

Echtpelz adé – "Vogue" verzichtet jetzt auf Tierfell

Das Modemagazin "Vogue" wird keine Pelze mehr zeigen – weder in redaktionellen Inhalten, noch in Werbungen. Das steckt dahinter.
07.10.2025, 16:00
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Der US-amerikanische Medienkonzern Condé Nast hat neue Unternehmensrichtlinien verkündet – in seinen Magazinen wird der Verlag künftig nicht mehr Echtpelz zeigen. Dazu gehört nicht nur die "Vogue": Auch Modezeitschriften wie die "Glamour", "Vanity Fair" und "GQ" zählen zu den Titeln von Condé Nast. Die neue Richtlinie des internationalen Medienhauses tritt nach einer neunmonatigen Kampagne der "Coalition to Abolish the Fur Trade" (= CAFT) in Kraft. Teil dieser waren mehrere Demonstrationen und Proteste.

Problematischer Pelz

Die Neuorientierung bei Condé Nast folgt, nachdem Anna Wintour, die jahrelange Chefredakteurin der "Vogue", zurückgetreten ist und Chloe Malle als ihre Nachfolgerin verkündet wurde. Die 75-Jährige hatte nie einen Hehl um ihre Vorliebe für Echtpelz gemacht – für Tierschützer wurde Wintour deshalb mehrmals zur Zielscheibe. 2019 meinte sie in einem Interview, dass "Kunstpelz offensichtlich stärker umweltschädigend als Echtpelz" sei.

Die "Vogue" selbst hatte im Zuge des Aufkommens der "Mob-Wife"-Ästhetik, die das Interesse an Kunst-, Vintage- sowie Echtpelz steigen ließ, mehrere Artikel veröffentlicht, in denen die Ethik dahinter analysiert wurde. "Pelz ist wieder da – das ist ein Problem" oder "Ist das Tragen von Vintage-Pelz heute gesellschaftlich akzeptabel?", lauteten die Schlagzeilen des beliebten Modemagazins.

Designer verzichten aufs Tierfell

Dass Pelz in der Modewelt zunehmend in die Kritik gerät, ist nichts Neues. Erst vor wenigen Monaten sorgte ein Mantel aus Vintage-Nerz bei der Show der Designerin Gabriela Hearst für Diskussionen. Viele Labels, darunter Stella McCartney, Prada, Versace, Gucci, Michael Kors und Canada Goose haben Echtpelz schon vor Jahren den Rücken gekehrt. Auch die Modewochen in London und Kopenhagen gelten inzwischen offiziell als pelzfrei.

Die Maßnahme des Modemagazins zeigt: Was früher als Luxus galt, wird heute zunehmend als ethisch problematisch wahrgenommen. "Der Schritt von Condé Nast, sich von Pelz abzuwenden, ist eine längst überfällige Anerkennung der Werte moderner, ethischer Verbraucher, die Grausamkeit in der Mode ablehnen", wird Suzie Stork, Geschäftsführerin von CAFT, in einem Instagram-Beitrag zitiert. Ihre Arbeit sei noch nicht beendet: CAFT würde sich jetzt voll und ganz auf Berluti und die verbleibenden LVMH-Marken, die weiterhin vom Pelzhandel profitieren, konzentrieren.

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } Akt. 07.10.2025, 17:40, 07.10.2025, 16:00
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