Wohnen

Paar lebt in 30-qm-Wohnung und spart 5.700 Euro im Jahr

Ein Paar aus Deutschland lebt zu zweit auf 30 Quadratmetern in einer Ein-Zimmer-Wohnung. Damit sparen sie 5.700 Euro im Jahr.

Stefanie Riegler
Frugalisten sind davon überzeugt, dass ein glückliches Leben auch mit einfachen Mitteln möglich ist.
Frugalisten sind davon überzeugt, dass ein glückliches Leben auch mit einfachen Mitteln möglich ist.
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Sparsam leben für die finanzielle Freiheit: Der Frugalismus-Trend ist mittlerweile im deutschsprachigen Raum angekommen. Das Ziel dabei lautet, möglichst früh in den Ruhestand zu gehen und finanziell unabhängig zu leben. Dafür sparen Frugalisten bis zu 70 Prozent ihres Einkommens, "Heute" berichtete.

"Katastrophal sparsam"

Auch Maren und Joost leben dieses Konzept aus Überzeugung. Das Paar wohnt zu zweit auf 30 Quadratmetern in einer Ein-Zimmer-Wohnung im fränkischen Bamberg. Maren kommt aus Schwaben, ihr Mann ist Niederländer. "Wir sind beide katastrophal sparsam", erzählt die 47-jährige Deutsche im Interview mit der ZDF-Reportage-Reihe "37 Grad".

Sparen bedeutet für sie Freiheit: "Wenn ich Geld in der Hinterhand habe, habe ich die Freiheit, Entscheidungen zu treffen, wie etwa den Arbeitsplatz zu kündigen, wenn man eine blöde Chefin bekommt oder umzuziehen", begründet sie ihren Lebensstil. Das sei für sie unbezahlbar.

Erst vor ein paar Monaten haben die beiden ihr neues, kleines Appartement in Bamberg bezogen. Nun sparen sie 5.700 Euro im Jahr gegenüber ihrer letzten Wohnung. Zum Wohnen haben sie nur einen Raum zur Verfügung. Ein Schrank dient als Vorratsspeicher und Raumteiler zwischen Schlafnische und Wohnbereich.

"Kein Verzicht, sondern andere Lebensform"

"Wir sind so halb Minimalisten und halb Frugalisten. Viele erschrecken sich, wenn sie mitkriegen, dass wir so klein wohnen. Es ist für mich kein Verzicht, sondern eine andere Lebensform", sagt Maren.

Frugalisten sind davon überzeugt, dass ein glückliches Leben auch mit einfachen Mitteln möglich ist. Auch Maren und Jost träumen davon, schon bald finanziell unabhängig leben zu können.

Joost arbeitet als Verkäufer, Maren ist Musiktherapeutin. Doch die Deutsche bastelt bereits an einem neuen Karriereweg und möchte ihr Geld zukünftig als Online-Coach für Finanzfragen verdienen.

Vor vier Jahren haben Maren und Jost ihren Alltag komplett umgekrempelt. Jedes Monat legt das Paar rund 1.000 Euro zurück und investiert in ETFs.

Jeder Cent zählt

Teure Neuanschaffungen von Konsumgütern spielen in ihrem Leben keine Rolle mehr. Sie erwerben meist qualitativ hochwertige Waren gebraucht. Diese werden auch so lange wie möglich benutzt. Ihre Winterschuhe bringt Maren beispielsweise zum Schuster.

Vor allem in Deutschland leben immer mehr Menschen bescheiden und konsumbewusst. Auch der deutsche Softwareentwickler Oliver Noelting spart 60 Prozent seines Einkommens und lebt von 870 Euro im Monat.

Der Blogger Florian Wagner ist ebenfalls bekennender Frugalist und möchte mit 40 in Rente gehen. In seinen vier Berufsjahren als Ingenieur bei einem Automobilzulieferer hat er es geschafft, jedes Jahr im Schnitt 30.000 Euro zur Seite zu legen und zu investieren. Danach kündigte er seinen Job, schrieb ein Buch und machte sich als SEO-Berater selbstständig.

Mit 34 Jahren hatte er fast eine halbe Million Euro angespart. Er lebt in einer Zweizimmerwohnung in Stuttgart und verzichtet auf das Auto. "Beim Frugalismus geht es nicht darum, wie Dagobert Duck in Münzen zu schwimmen und so viel Geld wie möglich zu scheffeln. Das Hauptziel ist, ein glückliches Leben zu führen – und das auch schon heute", sagte er im Interview mit dem "Focus".

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