Neue Details enthüllt

177 Fahrten in vier Monaten – so arbeitet Schellhorn

Reisen statt Deregulierung – 177 Fahrten verbuchte Staatssekretär Schellhorn seit März. Außenministerin Meinl-Reisinger legt nun alle Details offen.

Von Heute Politik

14.07.2025, 21:59

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Außenministerin Beate Meinl-Reisinger packt nun zur Audi-Affäre aus.

Imago; Helmut Graf; "Heute"-Collage

Audi-Gate, NS-Sager im TV, Werbung für ein privates Medium, Wahlschlappe in Salzburg und der Absturz im großen "Heute"-Politbarometer – das sind nur Auszüge der bisherigen Bilanz von Josef "Sepp" Schellhorn seit seinem Amtsantritt als Staatssekretär für Deregulierung am 3. März 2025.

Der Neos-Politiker sorgt fast wöchentlich für neue Schlagzeilen, zeitgleich dürfte er in seinem Büro aber recht wenig Deregulierungsarbeit verrichtet haben. Denn wie vor einigen Wochen erst bekannt wurde, kann die Deregulierungsstelle im Außenamt erst im Herbst durchstarten. Aktuell werden nämlich noch Vorbereitungen getroffen, hieß es.

177 Fahrten, 9 Flüge – so viel reist Schellhorn

Untätig war Schellhorn aber nicht: Neben den zahlreichen Skandalen hat, er es sich in "seinem" neuen Audi A8 gemütlich gemacht, den er sich kurz nach Antritt gönnte, weil ihm das bereitgestellte Model – ein Audi A6 – zu minder war und ist durch ganz Österreich gereist.

Das zeigt auch eine Anfragebeantwortung von Außenministerin Beate Meinl-Reisinger an FPÖ-Abgeordnete Lisa Schuch-Gubik. Darin liefert die Neos-Chefin nun neue Details zur Audi-Affäre.

Denn während sich das Land weiterhin in den Fesseln der Inflation und Teuerung befindet und Unternehmen nach wie vor mit einer enormen Bürokratielast zu kämpfen haben, reist der Staatssekretär durch Österreich. Genauer gesagt, 177 Fahrten verbuchte Schellhorn von Ende März bis Ende Juni. Umweltfreundlich, also mit der Bahn, war er lediglich ein einziges Mal unterwegs. Neunmal ist er zudem in den Flieger gestiegen.

Darum braucht Schellhorn einen Luxus-Audi

In der Anfragebeantwortung begründet die Neos-Chefin auch, wieso Schellhorn unbedingt ein neues Auto brauchte, obwohl sich im KFZ-Pool des Außenministeriums bereits ein zur Verfügung stehender Audi A6 befindet. Bei diesem waren aber "nur" 35.000 Kilometer im Leasingvertrag inkludiert, das geht sich mit den vielen Reisen des ehemaligen Wirten nicht aus, wird argumentiert.

"Eine dauerhafte Nutzung des Audi A6 durch den Herrn Staatssekretär wäre aufgrund der Auslastung des Wagens als Pool-Fahrzeug nicht möglich und aufgrund der geringeren vertraglichen Laufleistung und der damit verbundenen höheren Leasingkosten auch nicht wirtschaftlich", so Meindl-Reisinger wörtlich.

Finanzminister wechselt auf Skoda – Schellhorn gönnt sich Upgrade

Wieso die Auswahl aber unbedingt auf einen Audi A8 fiel, wurde nicht gesagt. Immerhin ist es auch möglich andere Modelle zu leasen, wie Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) in der Vorwoche zeigte. Er wechselt von einem BMW auf einen günstigeren Skoda.

"Es wurde deshalb ein geeignetes Fahrzeug gemäß Bundesbeschaffung GmbH (BBG-) Rahmenvereinbarung für Regierungsfahrzeuge auf Leasingbasis abgerufen. Dabei ist eine Nutzung bis Laufleistung 60.000 km bzw. 12 Monate vertraglich vereinbart", hieß es hingegen von Meinl-Reisinger.

Kosten von rund 1.170 Euro

Das monatliche Leasingentgelt betrage dabei 491,95 Euro. Zusätzlich entstehen Kosten für Wartung in Höhe von 189,71 Euro, Reifenservice in Höhe von 30,97 Euro, Verwaltungsgebühr in Höhe von 10,13 Euro sowie Mehrwertsteuer in Höhe von 144,55 Euro.

Weiters entstehen Kosten für die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung (Teilkasko beginnt bei rund 300 Euro im Monat). Macht insgesamt zumindest rund 1.170 Euro, bei Vollkasko noch mehr – die Kosten für den laufenden Betrieb sind hier noch nicht dabei.

So viel zahlt Schellhorn selbst

Der Steuerzahler übernimmt dabei immerhin nicht die gesamten Kosten des Luxus-Gefährts: Schellhorn steuert monatlich einen Eigenanteil bei. Sein 16.562,00 Staatssekretär-Salär wird monatlich um 792,99 Euro erleichtert.

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