Wirtschaft

Frugalistin (30) spart in sechs Jahren 120.000 Euro an

Mareile Wiegmann möchte mit 40 Jahren finanziell frei sein. Dafür spart sie die Hälfte ihres Gehalts und legt es an der Börse an.

Stefanie Riegler
Sparsam leben, damit man frühzeitig in Pension gehen kann: Mit dem Frugalismus als Lebensstil soll das möglich sein.
Sparsam leben, damit man frühzeitig in Pension gehen kann: Mit dem Frugalismus als Lebensstil soll das möglich sein.
Getty Images/iStockphoto

Sparsam leben für die finanzielle Freiheit: Der Frugalismus-Trend wird im deutschsprachigen Raum immer beliebter. Das Ziel dabei lautet, möglichst früh in den Ruhestand zu gehen und finanziell unabhängig zu leben. Dafür sparen Frugalisten bis zu 70 Prozent ihres Einkommens, "Heute" berichtete.

Auch Mareile Wiegmann lebt nach diesem Konzept. Seit sechs Jahren spart die 30-Jährige aus Brüssel rund die Hälfte ihres Gehalts und investiert an der Börse. Auch betreibt die Ex-Stadtplanerin einen Blog und YouTube-Kanal zum Thema Finanzen und Geldanlage.

Schon während ihres Studiums hat sie sich mit Nebenjobs 10.000 Euro zur Seite gelegt. 2016 begann sie sich näher mit dem Thema Aktien und Geldanlage zu beschäftigen, wie sie in ihrem Blog "Geldgarten" schreibt.

"Mit einem einfachen Lebensstil (und ein bisschen Glück) konnte ich in sechs Jahren und mit gut laufenden Börsen so schon 120.000 Euro ansparen", erklärt Wiegmann.

Pro Monat 1.000 Euro investiert

Mit guten Jobs bei der EU und an einer belgischen Uni investierte sie pro Monat etwa 1.000 Euro. Ihren studentischen Lebensstil behielt sie bei. Ihr großes Ziel war es, noch vor dem 40. Geburtstag ausgesorgt zu haben.

Doch dann wurde bei Wiegmann eine bipolare Störung diagnostiziert. Es folgte ein längerer Aufenthalt im Krankenhaus. "Ich brach mein Doktorat ab und konzentrierte mich stattdessen auf meinen kleinen YouTube-Kanal über Frugalismus und Finanzielle Freiheit", erklärt sie weiter.

Als sie noch als Uni-Angestellte arbeitete, verdiente sie 2.400 Euro netto. Mit 1.200 Euro pro Monat kam sie aus. Mit der Selbstständigkeit sind die Investitionsbeträge allerdings geringer geworden. Derzeit kann Wiegmann 200 Euro zur Seite legen, wie sie in einem Interview mit dem "Deutschlandfunk" betont.

"Für mich bedeutet frugal leben, sparsam zu leben mit einem Plan und einer Vision vor Augen. Das Ziel für mich ist mehr Unabhängigkeit. Und irgendwann in meinem Leben möchte ich an den Punkt kommen, wo ich nicht mehr arbeiten muss, sondern arbeiten kann", sagt die 30-Jährige in dem Audio-Interview.

Kein Auto, kleine Wohnung

Auch hebt sie die Finanzbildung, die für einen frugalen Lebensstil von essentieller Bedeutung ist, hervor: "Ich muss mir bewusst werden, wie die Börse funktioniert, wie ich mein Geld an der Börse passiv ohne hohen Zeitaufwand anlegen kann und verstehen, was mit meinem Geld passiert. Danach kann ich es investieren."

Ihren studentischen Lebensstil hat sie sich bis heute bewahrt. So fährt sie überall mit Fahrrad hin und wohnt in einer kleinen Wohnung gemeinsam mit ihrem Freund.

Weiters spart sie bei Lebensmitteln. "Da komme ich mit 150 Euro im Monat hin. Ich koche immer selbst. Ansonsten versuche ich vieles selbst zu machen, etwa Reparaturen", so die Frugalistin.

"In einer Bar trinke ich nur ein Getränk"

Freizeitaktivitäten wie Theater oder Kino gibt es bei ihr nicht, sie bevorzugt den Filmabend zu Hause. "Wenn ich mit Freunden ausgehe in eine Bar trinke ich nur ein Getränk. Meine Freunde reagieren mit gutmütigen Lächeln und finden es ein bisschen schräg, aber ich erkläre sehr transparent, warum ich das tue."

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