Backpapier sorgt gerade für ordentlich Wirbel: Während viele noch mit dem Kekserlbacken beschäftigt sind, tobt auf Social Media, vor allem auf TikTok, die Debatte, ob braunes oder weißes Papier gesünder ist. Denn die weiße Variante soll durch Bleichen chemisch belastet sein – und auch die Beschichtung steht immer wieder unter Verdacht.
Egal, ob weiß oder braun – Backpapier ist in den meisten Fällen beschichtet, um eine nicht haftende und hitzebeständige Oberfläche zu bieten. Aufgrund dieser Beschichtung wurde Backpapier in der Vergangenheit bereits vorgeworfen, gesundheitsschädlich zu sein – unabhängig von der Farbe. Grund ist die Verwendung per- und polyfluorierter Chemikalien (= PFAS), die abweisend wirken.
Da diese Beschichtungen problematisch beim Recycling sind, sollte man gebrauchtes Backpapier übrigens nicht im Altpapiercontainer oder in die Gelbe Tonne, sondern im Restmüll entsorgt werden. Die gute Nachricht: Es gibt auch Backpapiere ohne PFAS. "Für unsere Backpapiere werden während des ganzen Produktionsprozesses keinerlei PFAS verwendet", berichtet Simon Buck, Verkaufsleiter der Schweizer Marke Backstar, gegenüber "20 Minuten".
Umweltfreundliche Alternative
Komplett unbeschichtetes Backpapier (ohne Silikon) eignet sich dagegen besser als Koch- und Backunterlage (etwa Kekse dekorieren), statt fürs Backen, da jene Variante geölt oder eingefettet werden muss, um ein Ankleben zu verhindern. Das macht es unpraktischer im Gebrauch. Alternativ zum herkömmlichen Backpapier kannst du aber auch Dauerbackfolien gebrauchen oder einfach nur das Backblech vor dem Backen einfetten.
Für das Produkt verwende man eine hauchdünne Silikonschicht, die biologisch inert sei. Sie könne nicht mehr mit der Umwelt reagieren: "Unser Papier ist biologisch abbaubar und darf zwar nicht ins Altpapier, aber auf den heimischen Kompost", so Buck. Immer mehr Hersteller experimentieren mit umweltfreundlichen, biologisch abbaubaren Beschichtungen, basierend auf pflanzlichen Wachsen oder Stärken.
In den sozialen Medien wird derzeit jedoch weniger über die Beschichtung diskutiert, als über den Farbton: Da weißes Backpapier gebleicht und somit mit Chlor behandelt ist, sei dieses schlecht für die Gesundheit. Auch hier weiß Simon Buck mehr: "Das ist nicht mehr der Fall, da man heutzutage nicht mehr mit Chlor bleicht. Für die Umwelt und Gesundheit ist weißes Papier kein Problem."
Auch Pius Kölbener, Kantonschemiker aus St. Gallen, gibt gegenüber "SRF" Entwarnung: "Ich kenne keine aktuellen Untersuchungsresultate, welche die Angst vor gesundheitlichen Gefahren beim Backen mit Backreinpapier begründen könnten." Bei sachgemäßer Verwendung und der Einhaltung der Maximaltemperatur von 220 Grad seien beim Backen mit Backreinpapier keine gesundheitlichen Nachteile zu erwarten.
