Grün, fein gemahlen und auf den ersten Blick kaum von Matcha zu unterscheiden – doch hinter dem unscheinbaren Pulver steckt ein ganz anderer Wirkstoff-Star, nämlich Moringa. In der Naturheilkunde wird die Pflanze schon lange wertgeschätzt, im Netz wird sie erst jetzt gefeiert.
Moringa gilt als besonderes Superfood. Der Moringa oleifera-Baum ist eigentlich in Indien beheimatet und wird als traditionelles Heilmittel genutzt: In der Pflanze stecken unheimlich viele Vitamine sowie Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Magnesium und Antioxidantien. Die Blätter und Wurzeln des Baums werden getrocknet, gemahlen und zu Pulver oder Tee weiterverarbeitet. Bei der Verwendung der Wurzeln ist jedoch grundsätzlich Vorsicht geboten, da sie Substanzen enthalten, die in größeren Mengen giftig sein können.
Auf Instagram und TikTok wird das grüne Wundermittel von diversen Influencern beworben, denn es soll das Haarwachstum enorm gut ankurbeln können. Während es einige Hinweise gibt, dass Moringa sich positiv auf Haut und Haar auswirken kann, fehlen dennoch aussagekräftige Studien, welche den Einfluss wirklich beweisen können. Während einige User gespannt fragen, welche Vorteile das Pulver mit sich bringt, schmeckt anderen Nutzern die Moringa-Mische überhaupt nicht: "Ich vertrag' das Moringa-Pulver nicht. Schlucke jetzt Kapseln", schreibt eine Userin.
Auch wenn Moringa nicht jedem schmeckt, stecken in dem grünen Wunderpulver einige Benefits: Aufgrund seines hohen Nährstoffgehalts kann es die Haarfollikel stärken und das Haarwachstum anregen. Außerdem verbessern Stoffe, wie Eisen, die Durchblutung der Kopfhaut und versorgen die Follikel mit Sauerstoff. In der Haarpflege kann auch Moringa genutzt werden: Das Vitamin A sorgt dafür, dass die Haarspitzen nicht mehr abbrechen, zudem schützt es das Haar vor Trockenheit. Wer das grüne Wundermittel in seine Haarpflege-Routine integriert, profitiert von kraftvollen Inhaltsstoffen, die auch der Kopfhaut guttun.
Bei Schuppen oder Juckreiz kann das Moringa-Pulver lindernd wirken: Zusätzliche Stoffe wie Vitamin E beruhigen eine trockene oder irritierte Kopfhaut. Moringa-Öl kann auch dabei helfen, das Haar geschmeidig zu machen, B-Vitamine wie Biotin sorgen für gesunden Glanz. Auch bei Stress hilft Moringa: Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium können den Körper dabei unterstützen, diesen abzubauen, und so Haarausfall vorbeugen oder sogar zu reduzieren.
Für die Haut wirkt Moringa wie ein Wundermittel: Das Öl zieht schnell ein, fettet nicht und ist sowohl für trockene als auch für ölige Hauttypen geeignet. Enthaltenen Antioxidantien schützen die Haut vor freien Radikalen, stärken die Barriere und unterstützen das Kollagengerüst der Haut. Somit beugt es frühzeitiger Hautalterung vor – oft findet man Moringa in Anti-Aging-Produkten wieder. Außerdem stärkt es auch das Immunsystem: Aminosäuren und Eisen fördern den Muskelaufbau und steigern die Energie durch eine verbesserte Sauerstoffversorgung. Gesunde Fettsäuren sowie Kalium und Magnesium senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Wer blutdruck-, blutzucker- oder schilddrüsenregulierende Medikamente einnimmt, sollte auf Moringa verzichten, da diese eine blutverdünnende Wirkung haben kann. Wer mit Leberproblemen oder anderen Autoimmunerkrankungen zu kämpfen hat, sollte auch vom grünen Wundermittel die Finger lassen. In der Schwangerschaft oder in der Stillzeit ebenso: Derzeit existieren noch nicht genug wissenschaftliche Informationen, die zeigen, wie sich Moringa auf Schwangere und gestillte Babys tatsächlich auswirkt.
