Beim Atmen loslassen

"FBR Breathwork" – was die Atemtechnik bewirken kann

Clips über Atemübungen, vor allem über "Breathwork", boomen im Netz. Eine Gesundheitsexpertin klärt auf, was die "FBR"-Variante im Körper auslöst.
Artiola  Zhabota
11.11.2025, 14:26
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Atemübungen liegen im Trend – vor allem "Breathwork"-Videos erleben auf TikTok gerade einen Hype. Immer mehr Menschen schwören auf die Kraft bewusster Atmung, um Stress abzubauen und Energie zu tanken. Doch was steckt hinter der Methode, und was genau passiert dabei im Körper? Dominique Scharax, Gesundheitscoach, Kinesiologin, Yoga- und Pilateslehrerin, erklärt "Heute", weshalb vor allem "FBR Breathwork" so wirkungsvoll ist.

Was ist "FBR Breathwork"?

"FBR steht für 'Facilitated Breath Repatterning', also eine geführte, tiefgreifende Atemarbeit, die alte Atemmuster löst und neue, gesunde Atemrhythmen im Körper verankert. Viele Menschen atmen unbewusst flach, angespannt oder halten sogar den Atem an, meist aus Stress, Überforderung oder ungelösten Emotionen", erklärt Scharax gegenüber "Heute".

"Das Besondere am 'FBR' ist, dass es ganzheitlich arbeitet, also den Körper und den Geist verbindet. Wir nutzen den Atem, um den Körper zu entspannen und gleichzeitig mentale Blockaden loszulassen. Über bestimmte verbundene Atemmuster, sanfte Körperimpulse und intuitive Begleitung darf der Körper sich an seinen natürlichen Atem erinnern", fügt die erste zertifizierte "FBR Breathwork"-Facilitatorin Österreichs hinzu.

Das macht "FBR" so besonders

Unterschiede zum "FBR Breathwork" und den "Breathwork"-Techniken, die man auf TikTok schnell entdeckt, gibt es: "Reine 'Breathwork'-Übungen, wie 'Box Breathing", sind sanfte Techniken. Sie eignen sich wunderbar für zu Hause oder im Alltag, um den Geist zu beruhigen, den Fokus zu stärken und unseren Entspannungsnerv zu aktivieren", so die Gesundheitsexpertin.

"Andere 'Breathwork'-Techniken, wie das holotrope Atmen, lösen über den Körper gespeicherte Spannungen und Emotionen. Diese sind jedoch oft wenig reguliert und oft fehlt die Integration im Körper."

"FBR Breathwork" geht jedoch einen Schritt weiter: "Man arbeitet körperlich tief, aber gleichzeitig bewusst, reguliert und sicher", so Scharax. Die Kinesiologin begleitet bei ihren Klienten den Atemprozess aktiv, unterstützt mit Körperarbeit und bringt den Atem in Einklang mit dem Nervensystem. Das Ergebnis: "ein nachhaltiges, reguliertes Atemmuster, nicht nur ein kurzer 'High-Moment', sondern echte Veränderung", so die "FBR Breathwork"-Expertin.

"Kraftvolles Tool"

Viele sind vom "Breathwork"-Trend begeistert – und das auch zurecht: "Die Atemarbeit ist eines der kraftvollsten Tools, um Körper und Geist wieder in Balance zu bringen. Über den Atem können wir direkt Einfluss auf unser Nervensystem nehmen. Das bedeutet: mehr Ruhe, mehr Energie, mehr innere Stabilität", meint die Yogalehrerin. Laut ihr empfinden vieler ihrer Klienten nach einer Session ein Gefühl von Leichtigkeit, wie "ein Reset von innen".

"Alte Emotionen dürfen sich lösen, Verspannungen lassen nach, und man fühlt sich plötzlich wieder verbunden, mit sich selbst, dem Körper und dem eigenen Rhythmus", erklärt sie.

"Wissenschaftlich ist belegt: Bewusstes Atmen aktiviert den Vagusnerv, senkt den Cortisolspiegel und beruhigt den Herzschlag", fügt sie noch hinzu. Für viele Menschen wird die Atemarbeit auch immer interessanter, "weil man die Veränderung sofort spürt."

"Wir leben in einer Welt, in der der Kopf ständig 'laut' ist. 'Breathwork' bringt uns wieder in den Körper. Es ist, als würde man einen inneren Schalter umlegen - vom Denken zum Fühlen", sagt Scharax schließlich dazu.

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