Der November steht im Zeichen der Männergesundheit, doch viele Männer machen es Krankheiten noch immer überraschend leicht. Zum Internationalen Männertag am 19. November hat Vorwerk Österreich erhoben, wie gut Männer hierzulande den "Longevity"-Gedanken wirklich umsetzen. Das Ergebnis fällt deutlich aus: Jeder vierte Mann bewegt sich kaum und viele werden erst aktiv, wenn der Arzt Alarm schlägt.
"Longevity" bedeutet, nicht nur alt zu werden, sondern möglichst viele Jahre gesund zu bleiben. Im Alltag setzen Frauen diesen Gedanken deutlich breiter um: Laut Studie achten 79 Prozent der Frauen bewusst auf ausreichend Schlaf, 72 Prozent legen Wert auf eine ausgewogene Ernährung und rund 31 Prozent haben feste Routinen für Entspannung oder Achtsamkeit aufgebaut.
Männer holen zwar in einzelnen Bereichen auf, bleiben aber insgesamt nicht unbedingt konstanter: 73 Prozent der befragten Männer achten, nach eigenen Angaben, konsequent auf guten Schlaf und 61 Prozent auf eine gesunde Ernährung. Wenn es um Vorsorge geht, wird das Bild jedoch deutlich schwächer: Weniger als die Hälfte (47 Prozent) gehen regelmäßig zu Vorsorgeterminen. Für fixe Entspannungs- oder Achtsamkeitsroutinen schaffen nur 19 Prozent der Männer Platz.
Besonders deutlich zeigt sich der Nachholbedarf beim Thema Bewegung. Zwar sagen rund sieben von zehn Männern, dass sie sich täglich oder mehrmals pro Woche im Alltag bewegen. Wenn es jedoch um gezieltes Training geht, betreiben nur 54 Prozent mehrmals pro Woche Sport. Ein Viertel bleibt hingegen komplett inaktiv: 26 Prozent der Männer treiben überhaupt keinen Sport. Hinzu kommt, dass 12 Prozent erst dann mit Sport beginnen, wenn der Arzt dazu rät. Der häufigste Grund für Bewegungsmangel ist dabei wenig überraschend: 57 Prozent der Männer geben an, es mangle schlicht an Motivation.
"Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass Männer wissen, was ihnen guttut, aber zu selten konsequent handeln", sagt Julia Menzl von Vorwerk Österreich. Ernährung, Bewegung, Vorsorge und gute Schlafroutinen seien keine Einzelmaßnahmen, sondern das Fundament eines gesunden Lebens. Entscheidend sei, diese Bausteine zur Gewohnheit zu machen.
Viele Männer wissen, dass regelmäßige Gesundheitschecks wichtig sind, schieben konkrete Termine aber vor sich her – immerhin haben 80 Prozent in den vergangenen zwei Jahren einen allgemeinen Gesundheitscheck absolviert.
Bei spezifischen Vorsorgeuntersuchungen zeigt sich ein deutlicher Rückstand: Zwar lassen sich 62 Prozent regelmäßig die Zähne kontrollieren, doch nur 56 Prozent lassen sich die Augen checken. Rund 53 Prozent behalten ihre Blutwerte oder Vitaldaten im Blick, während 32 Prozent Nahrungsergänzung gezielt für ihre Gesundheit einsetzen.
Besonders niedrig ist das Engagement beim Thema Psyche – lediglich 28 Prozent kümmern sich aktiv um ihre mentale Gesundheit. 11 Prozent der Männer geben sogar an, überhaupt keine Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen.
Sich über Nacht auch gut ausruhen können, schafft nicht jeder Mann: Nur 30 Prozent schlafen tatsächlich erholsam, 68 Prozent besitzen überhaupt keine Abendroutinen. Auf eine ausgewogene Ernährung achten zwar 61 Prozent, doch Beständigkeit fehlt oft: Rund die Hälfte kocht frisch oder greift zu Obst und Gemüse, doch ballaststoffreiche Lebensmittel spielen mit 26 Prozent kaum eine Rolle. Fast die Hälfte der Männer, 42 Prozent, versucht zwar, Fertigprodukte zu vermeiden, greift im Alltag trotzdem oft zu diesen.
Das Bewusstsein für Gesundheit ist da, aber die Routinen fehlen. Wer jedoch frühzeitig vorsorgt, sich regelmäßig bewegt und auf Schlaf, Ernährung und mentale Erholung achtet, lebt nicht nur länger, sondern vor allem besser.