Wenn es draußen immer kälter wird, sorgt eine heiße Tasse Tee für Wärme und Gemütlichkeit. Doch ähnlich wie Gewürze wandern auch Tees oft in die hintersten Ecken des Vorratsschranks, wo sie monatelang in Vergessenheit geraten. Wird dann endlich wieder eine Packung hervorgekramt, denken die wenigsten daran, wie lange sie dort schon liegt – oder ob der Tee überhaupt noch genießbar ist.
Grundsätzlich gilt es, zwischen Verbrauchsdatum und Mindesthaltbarkeitsdatum (= MHD) zu unterscheiden. Das Verbrauchsdatum gilt bei leicht verderblichen Waren, die nach dem Ablauf potenziell ein Gesundheitsrisiko bergen, wie bei Fleisch, Fisch oder Milchprodukten. Bei solchen Lebensmittel könnten sich, auch wenn diese normal riechen und normal aussehen, bereits schädliche Bakterien gebildet haben – sofern dieses Datum überschritten wurde.
Beim Mindesthaltbarkeitsdatum ist es anders. Dieses betrifft haltbare Produkte wie Pasta, Schokolade – oder eben Tee. Das Datum bedeutet, dass das Produkt bis zu diesem Datum seine spezifischen Eigenschaften, wie Geschmack, Geruch, Farbe und Nährwert, beibehält. Nach Ablauf kann es weiter konsumiert werden, sofern es optisch in Ordnung ist, nicht komisch riecht und geschmacklich unauffällig ist.
Es gibt sogar Lebensmittel, die man meistens sehr viel länger über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus noch genießen kann. Produkte, wie Honig, Salz, Senf, Essig, weißer Reis oder auch Zucker, können kaum schlecht werden.
Beim Tee gilt also: Solange er gut riecht, keine Feuchtigkeit, keinen Schimmel und kein Ungeziefer aufweist und außerdem gut schmeckt, kann man ihn noch lange genießen. Das gilt für Teebeutel genauso wie für losen Tee.
Es kann allerdings sein, dass sich die Nährwerte nach Ablauf des MHD verändern: Eine indische Studie zeigt, dass die antioxidative Kapazität von Tee – also die Fähigkeit, freie Radikale zu neutralisieren – im Lauf der Lagerzeit deutlich abnimmt. Nach rund zwölf Monaten Lagerung, bei Raumtemperatur und lichtgeschützt, sinkt die Gesamt-Phenol- und -Flavonoidkonzentration messbar. Sorten, wie grüner und weißer Tee, trifft dies am stärksten, da ihre empfindlichen Catechine rasch oxidieren. Die Forscher kamen ebenfalls zum Schluss, dass der Geschmack durch diesen chemischen Abbau flacher oder stumpfer sein kann.
Das heißt: Wer Tee trinkt, der das MHD bereits überschritten hat, macht dir das in den meisten Fällen nichts. Der gesundheitliche Nutzen, etwa der Schutz vor oxidativem Stress oder Entzündungshemmung, ist bei altem Tee dennoch reduziert.
Wer gerne Tee trinkt, sollte Zeit darin investieren, seine Teepackungen nicht achtlos übereinanderzustapeln, sondern sie ordentlich zu sortieren. Influencerin und Aufräum-Expertin Kristina ordnet ihre Tees in einer Tee-Schublade. Mit der Ordnung behält man stets die Übersicht und läuft nicht Gefahr, den Tee in den Tiefen des Schranks aus den Augen zu verlieren.
Losen Tee bewahrt man am besten in Teedosen oder einem anderen dunklen Behälter aus Metall oder Keramik. So bleibt der Tee frisch und nimmt keine Gerüche oder Feuchtigkeit auf.