100 Angestellte werden ersetzt

Schulküchen-Chaos in Wien – Mutter steht vor dem Nichts

In Wien sollen die 27 Schulküchen auf externe Dienstleister umgestellt werden. 100 Mitarbeiter sollen umdisponieren – nun spricht eine Betroffene.
Justine Gull
31.05.2025, 22:44

Wie "Heute" kürzlich berichtete, stellt die Stadt Wien bei 27 Schulküchen auf einen externen Dienstleister um – rund 100 Mitarbeiter sind von der Umstellung betroffen. Laut der MA56 sollen die Schulköche aber nicht vor der Arbeitslosigkeit stehen, sondern unter anderem in einem Springersystem als Raumpfleger unterkommen oder sich auf Fixstellen als Schulwart bewerben. Für langjährige Schulköche soll der Abschied besonders schwer gewesen sein: Tränen flossen auch seitens der Schüler und Pädagogen.

Keine freien Fixstellen

Louise* (Name von der Redaktion geändert) ist eine der Mitarbeiterinnen und sprach mit "Heute". Seit 12 Jahren arbeitet die Mutter eines Kleinkindes nun in den Schulküchen, für sie war die Nachricht ein Schock. Bis Ende Juni arbeitet sie noch an ihrer Fixstelle und dann muss die Wienerin auf Jobsuche.

Die Springerstelle als Raumpflegerin ist für die Angestellte ausgeschlossen, da sie die Arbeitszeiten nicht mit der Kinderbetreuung vereinbaren kann. Für eine Fixstelle als Schulwartin fehle ihr zudem die Ausbildung. Louise erzählt, dass auch die Assistenzstellen für die Verwaltungen gestrichen worden sein soll.

Den Mitarbeitern soll auch vorgeschlagen worden sein, sich auf Arbeitsplätze an anderen Schulen zu bewerben, aber: Auf einen Standort kommen rund 10 Bewerber, zudem gebe es auch nur offizielle Ausschreibungen auf Schulwart-Stellen. Bei allen anderen Jobs gibt es keine Liste, auf der man nachschauen kann, welche Job frei sind. Sollte die Wienerin bis zu einem vereinbarten Zeitpunkt keine Stelle finden, wird sie automatisch in die Raumpflege eingeteilt werden.

Das Geld fehlt

Unter anderem soll auch das Geld an den Schulen fehlen. Eine Kollegin, die in der Raumpflege einer Sonderschule tätig ist, soll demnach keinen Wischmopp haben und müsse seit zwei Wochen mit nur einem Müllsack auskommen.

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"Die Planung wird uns unmöglich gemacht. Wir wissen noch immer nicht genau, was auf uns zukommt", teilt Louise "Heute" mit. Für die Angestellten an ihrer Schule soll zwar im Juni eine Infoveranstaltung geplant sein, aber das Datum wurde noch immer nicht bekannt gegeben. Es sei ein "unorganisierter Sauhaufen", klagt der Ehemann von Louise über die Situation.

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