Mykonos, Norditalien & Co.

Ja-Wort im Ausland? Wieso sich Paare dafür entscheiden

Heiraten auf Mykonos oder Malle? Unter Brautpaaren werden "Destination Weddings" immer beliebter. Eine Eventplanerin verrät, warum der Trend boomt.
Artiola  Zhabota
06.09.2025, 07:35
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Santorini, Sizilien oder doch Saint-Tropez? Viele Pärchen wollen den Beginn der Ehe nicht mehr in einem typischen Saal in der Heimat feiern, sondern wünschen sich, ihre Liebe im Ausland zu zelebrieren. Brautpaare lassen sich von dieser Hochzeitsidee, die vor allem auf Social-Media-Plattformen immer mehr an Präsenz gewinnt, inspirieren. Event- und Hochzeitsplanerin Chiara Krenk erzählt, von welchen Trends sich Paare noch begeistern lassen.

Wieso im Ausland heiraten?

Obwohl in den sozialen Medien, vor allem auf TikTok, "Destination Weddings" sehr beliebt sind, kommt der Trend in Österreich erst jetzt an: "Im Ausland ist dieser Trend schon deutlich verbreiteter – gerade im Süden, in Ländern wie Italien, Spanien oder Frankreich, entscheiden sich viele Paare dafür, eine Villa für ihre 'Destination Wedding' zu mieten", erzählt Krenk "Heute". Oft wird nicht nur die Hochzeit an einem, sondern an mehreren Tagen gefeiert – ganze Wochenenden mit Urlaubs-Vibes kommen auch bei den Gästen gut an.

Die Eventplanerin aus Wien spezialisiert sich auf die Traum-Reiseziele Mykonos und Norditalien. "Gerade im September und Oktober ist die griechische Insel nicht so überlaufen. Die Temperaturen sind angenehm und es gibt trotz der überschaubaren Größe unglaublich viel zu entdecken. Mit den zahlreichen Kirchen ist eine kirchliche Trauung genauso möglich wie eine freie Zeremonie direkt am Strand." Laut ihr eignet sich Mykonos vor allem, wenn man kleine "Elopements" mit einem kleinen Kreis plant.

Auch wenn man es nicht glauben mag, gilt Wien als eine populäre Hochzeitsstadt, um dort das Eheversprechen zwischen zwei Liebenden zu feiern: "Viele Amerikaner oder Mitteleuropäer entscheiden sich gezielt für Wien als Destination für ihre Hochzeit. Häufig gibt es auch eine persönliche Verbindung zur Stadt – etwa weil dort ein Verwandter lebt oder das Paar sich hier kennengelernt hat", verrät uns die Hochzeitsplanerin. Neben der Hauptstadt ist auch Italien bei vielen österreichischen und mitteleuropäischen Paaren im Spotlight: "Der Trend zu Hochzeiten am Gardasee, in der Toskana oder an der Amalfiküste ist ungebrochen. Und das ist absolut nachvollziehbar: gutes Essen, Aperol in der Sonne, traumhafte Landschaften – all das macht Italien für eine Hochzeit einfach unwiderstehlich", schwärmt Krenk.

Cocktailstation, Burgund-Rot & Verlobung à la Taylor Swift

Immer mehr Pärchen entscheiden sich auch dafür, die schöne Zeremonie spannender zu gestalten: "Ein Trend, der in Wien und international immer stärker im Kommen ist, sind interaktive Stationen bei Hochzeiten. Ob ein Pizzakoch, eine Illustratorin, eine Blumenbar oder eine Cocktailstation – solche Erlebnisse sorgen dafür, dass Gäste aktiv eingebunden sind", so die Eventplanerin.

Bunter werden die Feiern auch: "Sehr stark bleiben kräftige Töne wie Burgunderrot oder Kanariengelb – das Motto lautet ganz klar: 'Mut zur Farbe'. Viele Paare trauen sich nicht, so ausdrucksstarke Farbtöne einzusetzen, doch genau das macht Hochzeiten so besonders", erzählt sie. "Florale Installationen und kunstvolle Blumenschmuck-Konzepte werden meiner Meinung nach noch viel präsenter werden. Stars wie Taylor Swift haben hier durch ihre Verlobung ein Statement gesetzt, und ich erwarte, dass viele Brautpaare diesem Trend folgen", so die Wienerin.

Im Netz zeigen sich immer mehr Paare, die keine große Party geplant haben – "das bedeutet aber nicht, dass ausschließlich im kleinen Kreis gefeiert wird. Es gibt nach wie vor große Hochzeiten mit rauschenden Feiern. Traditionen, Nationalität und persönliche Umstände spielen eine wichtige Rolle dabei, ob sich ein Paar für eine 'Micro Wedding' oder für eine große Party entscheidet. Als Hochzeitsplanerin in Wien erlebe ich beide Trends parallel", betont sie.

Wedding- und Eventplanerin Chiara Krenk
Sandy Alonso Photography

Instagram-perfekte Orte

Laut Krenk spielen Social-Media-Plattformen, wie Instagram und Pinterest, in der Hochzeitswelt nach wie vor eine große Rolle. Sie warnt aber vor den Orten, die im Netz beworben werden: "Natürlich möchten viele Anbieter mit der Reichweite Geld verdienen, und genau das merkt man. Dabei haben wir in Österreich unglaublich viele Locations, die ebenfalls wunderschön und absolut 'Instagram-tauglich' sind, gleichzeitig aber noch im vernünftigen Rahmen bleiben. Das Problem ist, dass sich Brautpaare auf Social Media oft von perfekt inszenierten Konzepten blenden lassen, die in der Realität ein riesiges Budget erfordern. Man sieht so vieles im Internet und unbewusst beeinflusst uns das alle."

"Am Ende geht es aber nicht darum, eine perfekte Social-Media-Hochzeit zu haben. Viel wichtiger ist es, dass die Feier zum Paar passt und dass es für sie persönlich die perfekte Hochzeit ist – nicht für den Algorithmus", so Krenk.

{title && {title} } AZ, {title && {title} } Akt. 06.09.2025, 12:04, 06.09.2025, 07:35
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