Nächtlicher Lärm in Döbling

Tuning-Ärger in Wien, aber Stadt blockiert Maßnahmen

Anrainer in Wien-Döbling kämpfen seit geraumer Zeit mit Mist und nächtlichem Lärm. Grund dafür sind illegale Tuning-Treffen von PS-Fans.
Justine Gull
19.06.2025, 09:52
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Nächtliche Treffen der sogenannten "Roadrunner-Szene" bereiten "Heute"-Leserin Sara* (Name von der Redaktion geändert) aus Döbling Kopfschmerzen. Die PS-Fans zählen zur mittlerweile berüchtigten Tuning-Szene, bei der sich junge Leute in der Nacht mit ihren Autos treffen und mitunter auch illegale Wettrennen veranstalten. Das Problem ist kein neues in Döbling: Erst kürzlich konnte laut Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) erfolgreich gegen die Szene am Kahlenberg vorgegangen werden.

Anrainer sind übermüdet

Doch jetzt hat sich das Chaos weiter in den Bezirk verlagert. Sara nennt die Kreuzung Heiligenstädterstrasse Ecke Barawitzkagasse bei der BP-Tankstelle als Hotspot. Auch die naheliegende Klabundgasse sei von den massiven Lärmbelästigungen betroffen.

Laut Sara befindet sich hier ein Hotspot für die Roadrunner-Treffen.
Screenshot Google Maps

Dort komme es laut ihr schon seit Monaten zu Ansammlungen von Gruppen. Dies sorge laut Sara aber nicht nur für Lärm, sondern auf für Mist, wie die Wienerin gegenüber der "Heute" erklärt. Für sie sei vor allem am Wochenende an eine Nachtruhe nicht mehr zu denken.

"Ein Schlag ins Gesicht"

Im "Heute"-Talk erklärt Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP), woran es aus seiner Sicht genau scheitert. "Wiederholt wurden, fraktionsübergreifend, Anträge an die zuständige Stadträtin und die zuständige Abteilung der MA46 gestellt", teilt Resch mit. Gefordert werden unter anderem eine Temposchwelle bei der Klabundstraße, ein nächtliches Halteverbot sowie eine 30er Zone in der Heiligenstädter Straße vor dem Krankenhaus.

Laut Resch werden allerdings die Anträge an die M46 und Stadträtin Ulli Sima abgelehnt. Die Begründung: Eine 30er Zone würde den öffentlichen Verkehrsfluss stören. "Da die Wiener Linien auf einem bekannt hohem Niveau ihre Leistung erbringen, ist jedwede Maßnahme, die geeignet ist, den öffentlichen Verkehr unattraktiver zu machen, kontraproduktiv", heißt es in der Begründung des Stadtratbüros.

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Zudem sei für die zuständigen Behörden keine Verordnungsgrundlage ersichtlich. "Für uns ist das sehr ärgerlich", so der Bezirksvorsteher. Jeder gescheiterte Antrag ist laut Resch "ein Schlag ins Gesicht für die betroffenen Anrainer". Wann sich das Blatt für die Bewohner nun zum Besseren wenden wird, bleibt unklar. Die Aussichten sind jedenfalls denkbar schlecht, denn vor allem in den Sommermonaten ist mit einem Anstieg der Tuning-Treffen zu rechnen.

{title && {title} } Gul, {title && {title} } Akt. 19.06.2025, 10:06, 19.06.2025, 09:52